Markus hat im anderen Thema nach Tipps zum Monitorkauf gefragt. Ich eröffne daher einen neuen Thread, um auf die Problematik einzugehen.
Bevor man sich mit einem konkreten Modell oder Hersteller befasst, steht zunächst eine Grundsatzentscheidung an: S-PVA oder TN-Panel.südharzbahner hat geschrieben:Sven wieß auch nochmal auf das Thema "kalibrierte Monitore" hin. Bei mir steht jetzt eine Anschaffung eines Bildschirms an. Weil ich momentan noch im dunkeln tappe, was es aktuell am Markt gibt und was zu empfehlen ist, würde ich mich freuen, wenn ich in die Richtung ein paar Vorschläge erhalten würde. Vielleicht in einem neuen Thread oder in dem von Sven gegeben Link zu der Monitordiskussion, um nicht zu weit von dem Thema hier abzukommen.
Kurz zusammengefasst stellt sich die Lage so dar:
TN-Panels sind die am weitesten verbreiteten Displays und in nahezu allen Monitoren aus den großen, bunten Märkten vertreten. Sie sind günstig in der Anschaffung, schnell in den Schaltzeiten, daher bei Zockern beliebt, aber eingeschränkt, was die Blickwinkelstabilität und den Farbraum angeht. Sie beherrschen in der Regel nur den sRGB-Farbraum, was allerdings für nicht-professionelle Zwecke absolut ausreichend ist.
S-PVA-Panels zeichnen sich durch große Blickwinkelstabilität und große Farbräume aus. Sie sind aber teurer (ungefähr Faktor 1,5 - 2) als die TNs und langsamer, was Nachteile für Zocker mit sich bringt.
Für Bildbearbeitung sind die S-PVAs die bessere Wahl.
Aber Achtung! Durch die meist großen Farbräume ist davon abzuraten, einen solchen Monitor mit S-PVA zu benutzen, wenn man nicht gewillt ist, sich grundlegend mit dem Thema Farbmanagement und Kalibrierung auseinanderzusetzen!
Wer nur Bilder fürs Internet, sowie ein paar Abzüge bearbeiten möchte, für den ist ein TN-Panel völlig ausreichend, da bei diesen Einsatzzwecken ohnehin nur der sRGB-Farbraum zum Tragen kommt.
Die Anschaffung eines Kalibriergerätes würde ich in jedem Fall ganz klar empfehlen, egal, für welchen Display-Typ man sich entscheidet.
Was die konkrete Entscheidung für ein bestimmtes Modell angeht, werfe ich nur zwei persönliche Erfahrungen in die Runde. Bei S-PVA geht meiner Ansicht nach kein Weg an Eizo vorbei. Die "Business-Widescreen" Serie macht da einen guten Eindruck und bewegt sich preislich gerade noch im Rahmen.
http://www.eizo.de/monitore/flexscan/bu ... 2233W.html
Aber wie oben schon gesagt, ohne Kalibrierung/ Profilierung sind diese Farbmonster kaum zu bändigen!
Bei TN-Panels habe ich sowohl dienstlich am Arbeitsplatz, als auch privat (bei meinen Eltern) mit NEC hervorragende Erfahrungen gemacht. Nach der Kalibrierung mit der Spyder3pro zeigen die Bildschirme wunderbare, neutrale Farben und Kontraste.
Im Zweifel würde ich also eher zu einem TN-Panel raten und das gesparte Geld in ein Kalibriergerät investieren.
Aber wie gesagt, das sind meine persönlichen Erfahrungen, die sich auf diese Hersteller beschränken. Gute Monitore gibt es auch bei anderen! Bei NEC kann ich bei Bedarf auch noch konkrete Kauftipps geben.
Abraten würde ich in jedem Fall von Monitoren mit glänzendem Display oder Rahmen in Klavierlack-Optik. Mit solchem bling-blang-Schnickschnack wird in aller Regel versucht, von technischen Schwächen abzulenken.
Für weitere Fragen stehe ich gern zur Verfügung.
Grüße
Sven
Update:
Eins hab ich noch vergessen. Für Testberichte und Vergleiche empfiehlt sich ein Blick auf http://www.prad.de
Update 2:
In der nächsten Ausgabe (Nr. 16)des Computermagazins c't ( http://www.ct.de ), welche ab kommenden Montag im Handel sein wird, ist ein Test von 23"+24" Monitoren angekündigt. Könnte eventuell bei der Entscheidungsfindung helfen.