Hallo zusammen,
tolle Bilder zeigt ihr von der 181.2. Da ich selbst viele tausende Kilometer mit dieser Baureihe gefahren bin hänge ich noch ein paar Fotos dran.
In Treis-Karden am Hochwasser-Bü machte ich am 03.07.2010 dieses Foto.
Dieses Foto am Kaiser-Wilhelm-Tunnel ist so nicht mehr machbar, seit die zweite Tunnelröhre dazugekommen ist hat dieser Ort viel von einem Flair verloren. 08.11.2005.
Die blau-geige 181 211fährt in Gleis 9 in Koblenz Hbf am 08.08.2009 ab Richtung Luxemburg.
Noch ein Bild der 211, leider ohne Sonne. 110.09.2004, Hangviadukt Pünderich.
Am 24.05.2007 fährt die 181 214 bei Klotten die Mosel hinauf.
181 215 und eine Schwestermaschine bei Hatzenport. 25.02.2010
Am 07.09.2006 schleppt die 181 219 den defekten 402 046 bei Pommern.
Am 07.03.2010 konnte man dieses Foto machen, vorher und heute nicht mehr machbar. Wegen der zweiten Tunnelröhre des K-W-T wurde in Cochem ein Haus abgerissen, so war dieses Foto machbar.
Am 16.06.2006 legte ich auf Lz-Fahrt bei Manternach einen Fotohalt mit meiner 181 222 ein.
So auch nicht mehr machbar, die Rundschuppen in Luxemburg sind abgerissen. Am 20.03.2007 stand meine 181 221 hinter der Scheibe.
Versuch eines Selbstportraits in Neef.
Am 22.05.2007 kam mit die blaue 181 206 bei Klotten entgegen.
Einen Tag später, ich hatte in Luxemburg Übernachtung, hatte ich selbst die 206 unterm Hintern.
Zum letzten Bild dieses Beitrags erzähle ich noch eine kleine Geschichte.
Am 17. und 18. Januar 2007 tobte über Europa der Orkan Kyrill, manch einer wird sich sicher noch daran erinnern. Am Tag danach erlebte ich einen Dienst der mir wohl auch für immer in Gedächtnis bleiben wird. Zu der Zeit fuhr ich in Koblenz im Fernverkehr und ging am 19. Januar in die Übernachtung. Ich hatte den letzten IC des Tages von Koblenz nach Luxemburg zu fahren. Da am Nachmittag des 17. der Verkehr bei der Bahn eingestellt wurde herrschte immer noch Chaos, kein Zug, keine Lok befand sich dort wo sie laut Umlauf sein sollte. Ich meldete mich zum Dienst und bekam zu hören dass von meinem Zug aus Norddeich noch weit und breit nichts zu sehen war. "Hock dich hin und entspann Dich Ralf" bekam ich von der Lokleitung in Köln zu hören. So saß ich in Koblenz im Pausenraum, von uns gerne mal als "Hetzerklause" oder „blauer Salon“ bezeichnet.
Irgendwann rief der Lokdienst aus Frankfurt an, ein nervöser, wie ich heute noch vermute unerfahrener Disponent. "Ralf, gleich kommt aus Luxemburg ein IC und die Planlok (eine 101) ist nicht da. Was hälst du davon wenn du mit deiner 181 den Zug nach Köln bringst, dort spannen wir dann um auf eine 101".... "und mein Planzug nach Luxemburg, wo ist der?" fragte ich. "Irgendwo im Nirgendwo" bekam ich zu hören. "Und in Köln hast du wirklich eine 101?" fragte ich ihn. "Hmmmja, ruf doch wenn du unterwegs bist mal in Duisburg an". Schlagen wir mal nach im Wörterbuch Lokdienst-Deutsch nach. "Hmmmja, ruf doch wenn du unterwegs bist mal in Duisburg an" bedeutet "ich habe nicht den Hauch einer Ahnung". Nun ja, einerseits versprach das eine interessante Tour zu werden, andererseits, wer weiß wo ich landen werde, wie lange wird es dauern und vor allem, wie komme ich wieder nach Hause. Ich überlegte, die Eisenbahn-Abenteuerlust siegte. "Okay, mach ich, ich fahr den Zug." Der Kollege bedankte sich äußerst höflich, auch kein gutes Zeichen. Meine Lok war schon aufgerüstet, also lief ich in den Bahnhof, Proviant besorgen. Irgendwie hatte ich das Gefühl dass das eine lange Tour werden wird. Ich hatte ja so was von Recht.
Mein IC kam fast plan nach Gleis 8 gefahren, die Zuglok ging ab, ich setzte an. Bremsprobe, Übergabe Bremszettel. Den Zugführer hatte ich schon angerufen damit er den Bremszettel für meine 181 schrieb. "Fdl Nord, in Gleis 8 fahrbereit" meldete ich dem Fdl Koblenz-Nord. "Jo, is jut, du fährst aber rechts, links is wieder dicht". Das fing ja gut an. Also wieder Lokdienst angerufen und einen Fahrplan besorgt. Irgendwann hatte ich meine Unterlagen beisammen, Zp9, Abfahrt. Über die Urmitzer Brücke ging es über den Rhein. Immer wieder wurde ich gestutzt, immer wieder Hp0, es war eine mühsame Fahrt. In Troisdorf leuchtete plötzlich der LM "Lüfter". Einen besseren Ort als einen Bahnhof gibt es nicht für eine Störung, also hielt ich an und informierte den Fdl. Ich musste die Sicherung eines Fahrmotorlüfters tauschen, keine große Sache, trotzdem hätte es das an diesem Tag nicht gebraucht. Weiter gings, jetzt wurde es spannend. Anruf beim Lokdienst in Duisburg. Mit herrlichen Ruhrpott Dialekt meldete sich der Kollege am Telefon. "Hallo, der Ralf auf dem 439. Ich bin gerade durch Troisdorf, hast du ne Lok um umzuspannen in Kölle?"..."Welche Zugnummer?" fragte er.... "na 439".... "439, der hat doch Ausfall!".... "Kollege, mein Tacho zeigt gerade 100 km/h, recht schnell für einen Ausfall"...."Ja wie....womit fährst du denn??".... "mit einer 181, deshalb die Frage nach der neuen Lok in Köln", antwortete ich. Stille..... "Welcher Idiot kommt denn auf so eine beknackte Idee?" sagte er irgendwann. "Ja, ich sicher nicht" antwortete ich ihm. "Dein Kollege in Frankfurt hat mich geschickt".... "Ker, dat iss ja wohl 'n Witz" bekam ich zu hören. "Ralf, es herrscht Chaos auf Deutschlands Schienen, ich habe definitiv weder eine Lok noch einen Lokführer für deinen Zug.".... "Okay, dann ist das so. Und jetzt?" fragte ich. "Jetzt fährst du den Zug nach Dortmund, was sonst?“ "Hmm, ja, das kann ich schon machen. Und wie komm ich wieder heim?".... "Ne 181 kann dort eh niemand fahren, also fährste Lz wieder heim". Gut, das klang nicht schlecht! Ich hatte also quasi mein Taxi nach Hause schon unterm Hintern. "Na dann, machen wir!" sagte ich, und er "Guter Mann, Fahrpläne schick ich Dir". Da ich ja von der falschen Seite nach Köln Hbf kam fragte ich noch wo wir denn langfahren. "Dat wird bisschen wild". Mönchengladbach Neuss Düsseldorf Duisburg Oberhausen Wanne nach Dortmund." Ach du lieber Gott, was für ein Laufweg! Na dann, auf gehts Ralf. Mittlerweile war es 20 Uhr geworden. Die Fahrt war anstrengend, immer wieder Halt, immer wieder warten. Vor Düsseldorf stand ich eine halbe Stunde. Aber irgendwie ging es immer weiter, gegen Mitternacht war ich dann in Dortmund Bbf. Ich kann mich noch gut an das Gesicht des Rangierers erinnern als er mich abkuppelte. "Wat is dat denn für `ne Lok, hab ich ja noch nie gesehen?"
Nach eine kurzen Pipipause meldete ich mich wieder fahrbereit, Lz nach Koblenz. "Ja, is jut, komm vor, dann kriegste Ausfahrt" sagte mir der Stellwerker. Vom Bbf in Dortmund bis zum Hauptbahnhof ist es ein starker Kilometer, mittendrin rief der Hbf an. "Kannst du auch über Witten fahren Kollege?".... "Ja klar, mach grün!".... "Gut, geht über die S-Bahn bis Witten." Och ne, das kannte ich jetzt wieder gar nicht. Aber ihr wisst ja mittlerweile wie es im Pott geht, zwei Flügel 40 km/h , sonst 80. Als ich am Bahnsteig in Dortmund Hbf entlang fuhr bekam ich plötzlich ein Kreissignal. Was ist denn jetzt schon wieder? Ich führte eine Schnellbremsung aus, wir sagen dazu "wir ziehen durch". Eine komplette IC-Besatzung stand dort am Bahnsteig, der Zugführer kam zu mir an die Lok. "Entschuldige bitte das Kreissignal" sagte er, "wo fährst du hin?" Ich musste lachen. "Wo wollt ihr denn hin?" fragte ich zurück. "Köln, wir wollen heim, sind seit gefühlt drei Tagen unterwegs". "Na dann, einsteigen, ich weiß aber nicht ob ich über den Hbf fahren werde.".... "egal, Hauptsache wir sehen den Dom!" war die Antwort. Mit drei Personen im hinteren und zwei (incl. mir) im vorderen fuhren wir los. Es war schon wieder eine mühsame Fahrt, über Witten, Hagen, Gevelsberg nach Wuppertal. Immer wieder kam ich ewig lange vor den Signalen zum stehen. Gut das ich was zu futtern besorgt hatte! Vor Wuppertal rief der Lokdienst an. "Na Kollege, wie läuft’s denn? In Wuppertal steht ein Lokführer, der möchte nach Hause. Nimmst du ihn mit?".... "Sicher, er soll sich gut sichtbar hinstellen, dann halte ich an." Als ich in Elberfeld an den Bahnsteig rollte standen da sogar zwei Kollegen. So langsam entwickelte ich mich zum Sammeltaxi für im Orkan gestrandete Kollegen. Weiter ging die Fahrt über Ohligs zum Kölner Hbf. Dort verabschiedete ich mich von meinen Mitfahrern und fuhr alleine weiter gen Koblenz. Diese 93 km zogen auch nochmal wie Kaugummi, so gegen 6 Uhr morgens stellte ich meine Lok ab. Gute 12 Stunden saß ich mehr oder weniger pausenlos auf meinem Tf-Stuhl, ich war wirklich fertig. Ich meldete mich beim Lokdienst ab, denn die Übernachtung in Luxemburg war natürlich gestorben. Dann fuhr ich nach Hause, welch denkwürdiger Dienst!
Mein Zug mit der 181 in Köln Hbf. Ich hatte kein Stativ, also lag die kleine Coolpix auf der Jacke auf dem Boden. Deshalb der ungünstige Blickwinkel.
