Was der Jens so alles erlebt!
- Sven
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Re: Was der Jens so alles erlebt!
Tjaja, da geht´s den Menschen wie den Leute oder so ähnlich!
Was raus muss, muss raus!
Aber Spaß beiseite, schön, dass es geklappt hat!
Grüße nach Trusetal
Sven
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They have absolutely no taste. And I don't mean that in a small way, I mean that in a big way, ... "
Steve Jobs
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Re: Was der Jens so alles erlebt!
Gratuliere!
Ausschlacken muss hin und wieder auch mal sein.
Gruß jhd
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Re: Was der Jens so alles erlebt!
Hallo!!!
Mal wieder was vom Trusetaler Honigstübchen. Nachdem der März ja vielversprechend angefangen hatte, alle Völker den Winter bis dahin überstanden hatten, kam doch jetzt noch einmal ein Phase bangen und langen Wartens. Stellte sich doch die Frage, haben wir im Herbst alles richtig gemacht, genügend eingefüttert, sodaß die Immen diesen extrem langen Winter unbeschadet überstehen können. Die Antwort lautet: JAAAAA, alle 10 Völker haben es geschafft!!!!!
Es hat sich ausgezahlt, hier nicht geizig gewesen zu sein. Viele Imker mußten eine Notfütterung durchführen, damit die Völker nicht verhungert sind.
Und sie Starten jetzt voll durch. Gestern haben wir die ersten Honigräume aufgesetzt und jetzt kann es richtig losgehen.
Und sie schleppen rein, was die Beine hergeben, Pollen für die Aufzucht der Jungbienen ohne Ende.
Und als ich am Sonntag nachschaute, dachte ich, es ist eine neue Sorte eingezogen, so eingepudert war die.
Da bin ich doch gleich mal losgezogen, um nachzuschauen wo das herkommt. Lange muß man nicht rätseln, die Weiden (als Schulkind lehrte man uns immer, das ist die erste Nahrung der Bienen im Frühjahr) stehen in voller Blüte.
Aber auch die Gartenblumen werden inspiziert und alles eingepackt, was zu gebrauchen ist.
Natürlich sind die Bienen nicht die einzigen, die auf Süßes stehen . Dieser kleine Fuchs steht auch darauf.
Mal wieder was vom Trusetaler Honigstübchen. Nachdem der März ja vielversprechend angefangen hatte, alle Völker den Winter bis dahin überstanden hatten, kam doch jetzt noch einmal ein Phase bangen und langen Wartens. Stellte sich doch die Frage, haben wir im Herbst alles richtig gemacht, genügend eingefüttert, sodaß die Immen diesen extrem langen Winter unbeschadet überstehen können. Die Antwort lautet: JAAAAA, alle 10 Völker haben es geschafft!!!!!
Es hat sich ausgezahlt, hier nicht geizig gewesen zu sein. Viele Imker mußten eine Notfütterung durchführen, damit die Völker nicht verhungert sind.
Und sie Starten jetzt voll durch. Gestern haben wir die ersten Honigräume aufgesetzt und jetzt kann es richtig losgehen.
Und sie schleppen rein, was die Beine hergeben, Pollen für die Aufzucht der Jungbienen ohne Ende.
Und als ich am Sonntag nachschaute, dachte ich, es ist eine neue Sorte eingezogen, so eingepudert war die.
Da bin ich doch gleich mal losgezogen, um nachzuschauen wo das herkommt. Lange muß man nicht rätseln, die Weiden (als Schulkind lehrte man uns immer, das ist die erste Nahrung der Bienen im Frühjahr) stehen in voller Blüte.
Aber auch die Gartenblumen werden inspiziert und alles eingepackt, was zu gebrauchen ist.
Natürlich sind die Bienen nicht die einzigen, die auf Süßes stehen . Dieser kleine Fuchs steht auch darauf.
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- Verkehrsminister
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Re: Was der Jens so alles erlebt!
Hallo Jens,
ist das herrlich! Danke wieder mal für diese Eindrcke, die nicht jeder hat.
Gruß jhd
ist das herrlich! Danke wieder mal für diese Eindrcke, die nicht jeder hat.
Gruß jhd
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- Verkehrsminister
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Re: Was der Jens so alles erlebt!
Hallo Liebe Naturfreunde!!
Da sich mit dem Ende der Lindenblüte die Hochsaison der Honigbiene so langsam dem Ende zu neigt, möchte ich auch wieder einige Einblicke in die diesjährige Saison gewähren. Aller Vorraussicht nach werden wir so um den 20.07. die Honigräume abnehmen und mit dem Einfüttern und der Varroabehandlung beginnen.
Zurückblickend muß ich sagen, es war ein ausgesprochen arbeitsintensives und abwechslungsreiches Jahr mit teilweise chaotischen Wetterbedingungen, die sich auch im Honigertrag niederschlagen. Andererseits hatte ich aber erfreulicherweise sehr starke Völker, die jede verfügbare Minute sofort ausnutzen konnten um Nektar einzutragen und wodurch die Jungvolkbildung sehr erfolgreich war, dazu später dann noch ausführlicher.
Heute eine kleine Fotodokumentation über ein Ereignis, welches normalerweise dem menschlichen Auge verborgen im Inneren der Bienenkiste vonstatten geht. Dem Schlupf einer Honigbiene.
Dazu habe ich eine Wabe, wo fast alle Bienen geschlüpft waren und ich mir sicher war, das die restlichen auch folgen aus der Beute genommen. Es ist wichtig, da die Larven nicht auskühlen dürfen, wodurch sie absterben würden, beträgt doch die Temperatur im Brutnest konstant 35 Grad.
Der Anfang ist gemacht, die Jungbiene hat den Zelldeckel aufgebissen und der Kopf schaut schon heraus. Das ist am 21. Tag nach Eiablage
Die Zelle direkt darüber mit dem höheren Buckel ist eine Drohnenzelle, diese benötigt 24 Tage zur Entwicklung. Die Drohnenzellen sind auch im Durchmesser größer, kann man gut an den rechts neben der schlüpfenden Bienen liegenden leeren Zellen sehen. Arbeiterinnenzellen sind 5,5 bis 6mm groß, die Drohnenzellen 6,6 bis 7mm.
So langsam arbeitet sich die Jungbiene ins Freie.
Es ist geschafft, die Jungbienen habe ich dann anschließend direkt vor das Flugloch gesetzt, wo sie sofort zielstrebig wieder ins Innere zurück sind.
Deutlich zu sehen, wie flauschig die Kleinen nach dem Schlupf sind. Auf einer Wabe sind sie dadurch nicht bloß durch ihre Körpergröße von den älteren Bienen zu unterscheiden.
Nun muß sie sich erst einmal stärken und einen Tag von der Anstrengung erholen, bevor am Tag 2 ihr "Dienst" beginnt. Dieser ist sehr genau festgelegt.
Tag 2 bis 3 sind sie Putzbienen
Tag 4 bis 11 Ammenbienen, die die nachfolgende Brut versorgen
Tag 12 bis 17 Wachsbienen, die die Waben bauen
Tag 18 bis 21 werden einige zu Wächterbienen, die das Flugloch bewachen
Ab Tag 22 sind sie dann Flugbienen, die den Nektar und die Pollen sammeln
Aber bei all den Tätigkeiten sind die Bienen immer auch flexibel. Sollte durch ein Umstand irgendwo ein Mangel entstehen, springen sofort Bienen anderen Alters dort ein. Eine Tätigkeit führen alle Bienen egal welchen Alters durch, das Wärmen des Stockes, hieran beteiligen sich sogar die Drohnen.
Fortsetzung folgt!!
Da sich mit dem Ende der Lindenblüte die Hochsaison der Honigbiene so langsam dem Ende zu neigt, möchte ich auch wieder einige Einblicke in die diesjährige Saison gewähren. Aller Vorraussicht nach werden wir so um den 20.07. die Honigräume abnehmen und mit dem Einfüttern und der Varroabehandlung beginnen.
Zurückblickend muß ich sagen, es war ein ausgesprochen arbeitsintensives und abwechslungsreiches Jahr mit teilweise chaotischen Wetterbedingungen, die sich auch im Honigertrag niederschlagen. Andererseits hatte ich aber erfreulicherweise sehr starke Völker, die jede verfügbare Minute sofort ausnutzen konnten um Nektar einzutragen und wodurch die Jungvolkbildung sehr erfolgreich war, dazu später dann noch ausführlicher.
Heute eine kleine Fotodokumentation über ein Ereignis, welches normalerweise dem menschlichen Auge verborgen im Inneren der Bienenkiste vonstatten geht. Dem Schlupf einer Honigbiene.
Dazu habe ich eine Wabe, wo fast alle Bienen geschlüpft waren und ich mir sicher war, das die restlichen auch folgen aus der Beute genommen. Es ist wichtig, da die Larven nicht auskühlen dürfen, wodurch sie absterben würden, beträgt doch die Temperatur im Brutnest konstant 35 Grad.
Der Anfang ist gemacht, die Jungbiene hat den Zelldeckel aufgebissen und der Kopf schaut schon heraus. Das ist am 21. Tag nach Eiablage
Die Zelle direkt darüber mit dem höheren Buckel ist eine Drohnenzelle, diese benötigt 24 Tage zur Entwicklung. Die Drohnenzellen sind auch im Durchmesser größer, kann man gut an den rechts neben der schlüpfenden Bienen liegenden leeren Zellen sehen. Arbeiterinnenzellen sind 5,5 bis 6mm groß, die Drohnenzellen 6,6 bis 7mm.
So langsam arbeitet sich die Jungbiene ins Freie.
Es ist geschafft, die Jungbienen habe ich dann anschließend direkt vor das Flugloch gesetzt, wo sie sofort zielstrebig wieder ins Innere zurück sind.
Deutlich zu sehen, wie flauschig die Kleinen nach dem Schlupf sind. Auf einer Wabe sind sie dadurch nicht bloß durch ihre Körpergröße von den älteren Bienen zu unterscheiden.
Nun muß sie sich erst einmal stärken und einen Tag von der Anstrengung erholen, bevor am Tag 2 ihr "Dienst" beginnt. Dieser ist sehr genau festgelegt.
Tag 2 bis 3 sind sie Putzbienen
Tag 4 bis 11 Ammenbienen, die die nachfolgende Brut versorgen
Tag 12 bis 17 Wachsbienen, die die Waben bauen
Tag 18 bis 21 werden einige zu Wächterbienen, die das Flugloch bewachen
Ab Tag 22 sind sie dann Flugbienen, die den Nektar und die Pollen sammeln
Aber bei all den Tätigkeiten sind die Bienen immer auch flexibel. Sollte durch ein Umstand irgendwo ein Mangel entstehen, springen sofort Bienen anderen Alters dort ein. Eine Tätigkeit führen alle Bienen egal welchen Alters durch, das Wärmen des Stockes, hieran beteiligen sich sogar die Drohnen.
Fortsetzung folgt!!
- Sven
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Re: Was der Jens so alles erlebt!
Hochinteressant, was da so abläuft, danke fürs Berichten!
Grüße
Sven
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Steve Jobs
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Re: Was der Jens so alles erlebt!
Hallo Jens,
Deine Doku hier ist immer wieder schön anzusehen. Dies kommt dadurch, weil Du alles richtig erklärst und das wunderbar bildlich darstellst. Sehr schön!!!
Bei den folgenden Worten mußte ich schmunzeln:
Deine Doku hier ist immer wieder schön anzusehen. Dies kommt dadurch, weil Du alles richtig erklärst und das wunderbar bildlich darstellst. Sehr schön!!!
Bei den folgenden Worten mußte ich schmunzeln:
Das ist wie bei uns Menschen, je höher man im Berufsleben steht, desto besser kann man wohnen.Jens Gießler hat geschrieben:....Die Drohnenzellen sind auch im Durchmesser größer, kann man gut an den rechts neben der schlüpfenden Bienen liegenden leeren Zellen sehen. Arbeiterinnenzellen sind 5,5 bis 6mm groß, die Drohnenzellen 6,6 bis 7mm.
....
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Re: Was der Jens so alles erlebt!
Hallo Jens,Jens Gießler hat geschrieben:Hallo Liebe Naturfreunde!!
....
Aber bei all den Tätigkeiten sind die Bienen immer auch flexibel. Sollte durch ein Umstand irgendwo ein Mangel entstehen, springen sofort Bienen anderen Alters dort ein. Eine Tätigkeit führen alle Bienen egal welchen Alters durch, das Wärmen des Stockes, hieran beteiligen sich sogar die Drohnen.
Fortsetzung folgt!!
vielen Dank für Deine Doku. Spannend und interessant zu lesen. Und die Intelligenz der Bienen erstaunt mich immer wieder.
Grüße
Wegen Zeitknappheit verlagert sich meine Eisenbahnfotografie mehr in Richtung der Bahnsteige. Ich bitte um Nachsicht.
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Re: Was der Jens so alles erlebt!
Mal wieder ein Update aus dem Honigstübchen. Wie angekündigt, haben wir am 20. abgeschleudert. Dank des hervorragendem Wetters und der sehr guten Lindenblüte waren die Honigräume diesmal sehr gut gefüllt. Mittlerweile hat jedes Volk schon 5 l Futter bekommen und im Moment läuft die erste Vorroabehandlung. Wobei wir schon beim Thema sind.
Auf unserem Honiglehrgang hat man uns beigebracht, das durch das sogenannte "Drohnenrahmenschneiden" man bis zu 80% der Milben ohne Medikament herausbekommen kann. Also werde ich euch mal zeigen, was das ist.
Wie ich schon gezeigt habe, gebe ich den Bienen ja Rähmchen mit den eingelöteten Mittelwänden. Im Frühjahr, so ab April, wenn das Brutgeschäft so richtig losgeht, hängt man dierekt an das Brutnest ein Leerrähmchen, so wie auf dem Bild.
Da die Bienen jetzt einen enormen Bautrieb haben, beginnen sie sofort mit dem Ausbau des Rähmchens, allerdings nicht mit den normalen Zellen, sondern mit Drohnenzellen. Warum das so ist, keine Ahnung , aber es ist so, und ausschließlich Drohnenzellen, keine einzige Arbeiterinzelle war dabei. Damit ich das Rähmchen erkenne, hat es eine Markierung durch eine Reißzwecke, das ist wichtig....
Und jetzt kommt der entscheidende Faktor bei der ganzen Sache, die Milbe!!! Die hat mittlerweile mitbekommen, das Drohnen 24 Tage brauchen, bis sie fertig sind. Im Vergleich, die Arbeiterinnen brauchen 21 Tage und die Königin sogar nur 16 Tage. Und das nutzt die Milbe gnadenlos aus, denn sie paart und vermehrt sich in der verdeckelten Zelle. Und weil sie bei den Drohnen 3 Tage mehr Zeit hat, vorzugsweise eben genau in diesen. Und jetzt kommt die Rache des Imkers, er nutzt dieses Phänomen wieder für sich und schneidet den fertig ausgebauten, d.h. wenn alle Larven verdeckelt sind, aus. Deshalb ist da auch kein Draht drin, der würde nur stören. In diesem Moment sind die Milben in den Zellen gefangen und man kann sie wunderbar aus dem Volk herausholen, das sieht dann so aus, die ausgeschnittene verdeckelte Drohnenbrut.
Und das richtet im Volk gar keinen Schaden an, weil auf den normalen Waben immer noch genügend Drohnen schlüpfen, die für die Harmonie im Volk wichtig sind und für die Begattung der jungen Königinnen vollkommen ausreichen. Und man erreicht noch weitere gute Nebeneffekte, man beschäftigt die Bienen und mindert etwas die Schwarmlust und man erhält vorzügliches Wachs.
Hier geht die nächste Sache weiter, die Frage, was macht man mit der Drohnenbrut? Ganz wichtig ist, man muß sie zunächst abtöten. Hier geht es weniger um die Drohnenmaden, sondern viel wichtiger um die Milben. Also steckt man die ganze Sache in eine Tüte und ab ins Gefrierfach, schon sind sie tot, erfroren....
Jetzt ist die Frage, was macht man danach? Da gibt es zwei Möglichkeiten, entweder wer Hühner, Tauben o. ä. hat, der kann die Maden verfüttern. Da ich nichts dergleichen habe, schmelze ich die Wabe mittels eines alten Dampfentsafter ein.
Gut, es ist nicht die schönste Arbeit, vorallem, wenn der Topf dann voller Tausender toter Drohnenmaden ist, aber man erhält dann wunderbares Wachs, welches man dann weiterverwenden kann, z.B. zum Kerzengießen. Ich selber bevorzuge die etwas einfachere Methode, ich tausche das wachs im Fachgeschäft gegen neue Mittelwände ein, so wird das Budget etwas geschont. Die Wachsplatten sehen dann so aus.
Jetzt kommt die Schlußfolgerung, ob sich der ganze Aufwand lohnt. Auf alle Fälle!!
Da man in jede Brutzarge einen Rahmen gibt, kann man ungefähr alle 14 Tage einen fertigen Rahmen ausscneiden. So konnte ich in manchen Völkern 8 Drohnenrahmen entnehmen, das ergab schon einige Kilo Wachs. Und wie das erste Zwischenergebnis der Varroabehandlung verspricht, sind meine Völker schon vorher nur sehr leicht belastet gewesen, das ist ein gutes Zeichen für den kommenden Winter.
Man knn wirklich sagen, das konsequente Herausnehmen der Drohnenbrut ist ein wichtiger Baustein in der Varroakontrolle.
Auf unserem Honiglehrgang hat man uns beigebracht, das durch das sogenannte "Drohnenrahmenschneiden" man bis zu 80% der Milben ohne Medikament herausbekommen kann. Also werde ich euch mal zeigen, was das ist.
Wie ich schon gezeigt habe, gebe ich den Bienen ja Rähmchen mit den eingelöteten Mittelwänden. Im Frühjahr, so ab April, wenn das Brutgeschäft so richtig losgeht, hängt man dierekt an das Brutnest ein Leerrähmchen, so wie auf dem Bild.
Da die Bienen jetzt einen enormen Bautrieb haben, beginnen sie sofort mit dem Ausbau des Rähmchens, allerdings nicht mit den normalen Zellen, sondern mit Drohnenzellen. Warum das so ist, keine Ahnung , aber es ist so, und ausschließlich Drohnenzellen, keine einzige Arbeiterinzelle war dabei. Damit ich das Rähmchen erkenne, hat es eine Markierung durch eine Reißzwecke, das ist wichtig....
Und jetzt kommt der entscheidende Faktor bei der ganzen Sache, die Milbe!!! Die hat mittlerweile mitbekommen, das Drohnen 24 Tage brauchen, bis sie fertig sind. Im Vergleich, die Arbeiterinnen brauchen 21 Tage und die Königin sogar nur 16 Tage. Und das nutzt die Milbe gnadenlos aus, denn sie paart und vermehrt sich in der verdeckelten Zelle. Und weil sie bei den Drohnen 3 Tage mehr Zeit hat, vorzugsweise eben genau in diesen. Und jetzt kommt die Rache des Imkers, er nutzt dieses Phänomen wieder für sich und schneidet den fertig ausgebauten, d.h. wenn alle Larven verdeckelt sind, aus. Deshalb ist da auch kein Draht drin, der würde nur stören. In diesem Moment sind die Milben in den Zellen gefangen und man kann sie wunderbar aus dem Volk herausholen, das sieht dann so aus, die ausgeschnittene verdeckelte Drohnenbrut.
Und das richtet im Volk gar keinen Schaden an, weil auf den normalen Waben immer noch genügend Drohnen schlüpfen, die für die Harmonie im Volk wichtig sind und für die Begattung der jungen Königinnen vollkommen ausreichen. Und man erreicht noch weitere gute Nebeneffekte, man beschäftigt die Bienen und mindert etwas die Schwarmlust und man erhält vorzügliches Wachs.
Hier geht die nächste Sache weiter, die Frage, was macht man mit der Drohnenbrut? Ganz wichtig ist, man muß sie zunächst abtöten. Hier geht es weniger um die Drohnenmaden, sondern viel wichtiger um die Milben. Also steckt man die ganze Sache in eine Tüte und ab ins Gefrierfach, schon sind sie tot, erfroren....
Jetzt ist die Frage, was macht man danach? Da gibt es zwei Möglichkeiten, entweder wer Hühner, Tauben o. ä. hat, der kann die Maden verfüttern. Da ich nichts dergleichen habe, schmelze ich die Wabe mittels eines alten Dampfentsafter ein.
Gut, es ist nicht die schönste Arbeit, vorallem, wenn der Topf dann voller Tausender toter Drohnenmaden ist, aber man erhält dann wunderbares Wachs, welches man dann weiterverwenden kann, z.B. zum Kerzengießen. Ich selber bevorzuge die etwas einfachere Methode, ich tausche das wachs im Fachgeschäft gegen neue Mittelwände ein, so wird das Budget etwas geschont. Die Wachsplatten sehen dann so aus.
Jetzt kommt die Schlußfolgerung, ob sich der ganze Aufwand lohnt. Auf alle Fälle!!
Da man in jede Brutzarge einen Rahmen gibt, kann man ungefähr alle 14 Tage einen fertigen Rahmen ausscneiden. So konnte ich in manchen Völkern 8 Drohnenrahmen entnehmen, das ergab schon einige Kilo Wachs. Und wie das erste Zwischenergebnis der Varroabehandlung verspricht, sind meine Völker schon vorher nur sehr leicht belastet gewesen, das ist ein gutes Zeichen für den kommenden Winter.
Man knn wirklich sagen, das konsequente Herausnehmen der Drohnenbrut ist ein wichtiger Baustein in der Varroakontrolle.
- Netz-Kater
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- Beiträge: 1913
- Registriert: 02.07.2009 00:11
Re: Was der Jens so alles erlebt!
Hallo!
Wiederum eine absolut beeindruckende Schilderung von Dir über die Tricks und Kniffe der Imkerei.
Das die Bienen fleißig und schlau sind, hast Du uns ja nun schon mehrfach hier erklärt, aber das selbst Milben, solch eine "Denkweise" an den Tag legen , zeigt mal wieder wie perfekt in der Natur wirklich alles geregelt ist und funktioniert!
Und ihre Schlauheit bringt sie dann wiederum um.
Die Entnahme der Rahmen mit den Drohnen bzw Milben beschehrt dem Imker relativ gesunde Völker und noch den Erlös für das Wachs, wenn ich das jetzt alles richtig verstanden habe?
Wirklich ein wahnsinnig beeindruckendes Hobby!
Danke für die regelmäßigen Berichte über die Imkerei!
Gute Nacht, Thomas
Wiederum eine absolut beeindruckende Schilderung von Dir über die Tricks und Kniffe der Imkerei.
Das die Bienen fleißig und schlau sind, hast Du uns ja nun schon mehrfach hier erklärt, aber das selbst Milben, solch eine "Denkweise" an den Tag legen , zeigt mal wieder wie perfekt in der Natur wirklich alles geregelt ist und funktioniert!
Und ihre Schlauheit bringt sie dann wiederum um.
Die Entnahme der Rahmen mit den Drohnen bzw Milben beschehrt dem Imker relativ gesunde Völker und noch den Erlös für das Wachs, wenn ich das jetzt alles richtig verstanden habe?
Wirklich ein wahnsinnig beeindruckendes Hobby!
Danke für die regelmäßigen Berichte über die Imkerei!
Gute Nacht, Thomas