Was der Jens so alles erlebt!
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- Verkehrsminister
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Re: Was der Jens so alles erlebt!
Nach der Fehleranalysierung des letzten Schwarmes haben wir uns intensiv vorbereitet. Schwarmkiste wurde gebaut und eine Strategie festgelegt. Auch der Hinweis eines alteingesessenen Imkers, das noch Nachschwärme zu erwarten sind, war sehr hilfreich. Letzten Donnerstag war es dann soweit. Als ich von der Arbeit kam, begann gerade das Schauspiel, also schnell die Kamera und nebenbei ein paar Eindrücke auf Chip gebannt.
Ganz kurz zur Erklärung. Der erste Schwarm besteht aus der "alten" Königin und dem Großteil der Flugbienen. Danach schafft das Restvolk sich eine "neue" Regentin an. Manchmal sogar mehrere, und die fliegen dann bis auf eine auch davon. Während der Schaden bei dem Hauptschwarm bei den verlorenen Flugbienen liegt, die ja den Honig herbeischaffen, ist das wertvolle am Nachschwarm die junge Königin. Königinnen können normalerweise um die fünf Jahre alt werden, werden aber so nach zwei bis drei Jahren ausgetauscht, weil ihre Legeleistung dann nachläßt.
Dieses Bild erwartete mich:
Diesen Ast hatte man zum Sammeln auserkoren. Nachschwärme sind aber auch deutlich kleiner als der Hauptschwarm.
Eine halbe Stunde später hatte sich der Großteil versammelt.
Nun mußte ich allerdings die Kamera aus der Hand legen. Mit einem Zerstäuber wird die Traube dann naßgesprüht, da ziehen sie sich noch enger zusammen und fliegen nicht so auseinander. Kiste drunter, Susanna mit einer Latte einen kräftigen Schlag auf den Ast, rummms der ganze Klumpen drinne, Deckel drauf und fertig.
Dann stellt man die Kiste zwei drei Meter weg in den Schatten, macht das kleine Flugloch auf und schon kommen die ersten wieder raus und zeigen den noch draußen umherfliegenden Bienen den Weg....
Nach noch einer viertel Stunde waren dann die meisten einmarschiert.
Übrigens, dieses Verhalten nennt man "Sterzeln"!!! Warum wohl?
Aber wie schon gesagt, es können mehrere Nachschwärme sein und so waren es zwei. Dieser hatte sich an einen Rain ins Gras und Moos gesetzt, das verlangte unser ganzes Engagement und da war keine Zeit zum Knipsen. Letztendlich haben wir die Bienen mittels Feder, Bienenbesen und Händen einzeln in einen Eimer verfrachtet, das war ein echtes Stück Arbeit.
Danach ging es für beide Schwärme in "Kellerhaft" zum Abkühlen und Vergessen. Und heute morgen haben wir sie dann in ihr neues Zuhause eingeschlagen und hoffen das es ihnen da auch weiterhin gefällt.
Ganz kurz zur Erklärung. Der erste Schwarm besteht aus der "alten" Königin und dem Großteil der Flugbienen. Danach schafft das Restvolk sich eine "neue" Regentin an. Manchmal sogar mehrere, und die fliegen dann bis auf eine auch davon. Während der Schaden bei dem Hauptschwarm bei den verlorenen Flugbienen liegt, die ja den Honig herbeischaffen, ist das wertvolle am Nachschwarm die junge Königin. Königinnen können normalerweise um die fünf Jahre alt werden, werden aber so nach zwei bis drei Jahren ausgetauscht, weil ihre Legeleistung dann nachläßt.
Dieses Bild erwartete mich:
Diesen Ast hatte man zum Sammeln auserkoren. Nachschwärme sind aber auch deutlich kleiner als der Hauptschwarm.
Eine halbe Stunde später hatte sich der Großteil versammelt.
Nun mußte ich allerdings die Kamera aus der Hand legen. Mit einem Zerstäuber wird die Traube dann naßgesprüht, da ziehen sie sich noch enger zusammen und fliegen nicht so auseinander. Kiste drunter, Susanna mit einer Latte einen kräftigen Schlag auf den Ast, rummms der ganze Klumpen drinne, Deckel drauf und fertig.
Dann stellt man die Kiste zwei drei Meter weg in den Schatten, macht das kleine Flugloch auf und schon kommen die ersten wieder raus und zeigen den noch draußen umherfliegenden Bienen den Weg....
Nach noch einer viertel Stunde waren dann die meisten einmarschiert.
Übrigens, dieses Verhalten nennt man "Sterzeln"!!! Warum wohl?
Aber wie schon gesagt, es können mehrere Nachschwärme sein und so waren es zwei. Dieser hatte sich an einen Rain ins Gras und Moos gesetzt, das verlangte unser ganzes Engagement und da war keine Zeit zum Knipsen. Letztendlich haben wir die Bienen mittels Feder, Bienenbesen und Händen einzeln in einen Eimer verfrachtet, das war ein echtes Stück Arbeit.
Danach ging es für beide Schwärme in "Kellerhaft" zum Abkühlen und Vergessen. Und heute morgen haben wir sie dann in ihr neues Zuhause eingeschlagen und hoffen das es ihnen da auch weiterhin gefällt.
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- Verkehrsminister
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Re: Was der Jens so alles erlebt!
Hallo Jens,
danke für diese Eindrücke. Das Bild vom Sterzeln hat irgendwie Ähnlichkeit mit Eisenspänen und Magnetismus ..
Gruß
John Henry
danke für diese Eindrücke. Das Bild vom Sterzeln hat irgendwie Ähnlichkeit mit Eisenspänen und Magnetismus ..
Gruß
John Henry
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- Sven
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Re: Was der Jens so alles erlebt!
Daran musste ich auch gleich denken!John Henry hat geschrieben:...Das Bild vom Sterzeln hat irgendwie Ähnlichkeit mit Eisenspänen und Magnetismus ..
Ansonsten schließ ich mich an, interessante Eindrücke und Berichte!
Grüße
Sven
"The only problem with Microsoft is they just have no taste.
They have absolutely no taste. And I don't mean that in a small way, I mean that in a big way, ... "
Steve Jobs
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Re: Was der Jens so alles erlebt!
Hallo Jens,
Deine Bilder über Eure Bienen erstaunen mich immer wieder. Die Intelligenz dieser Tierchen ist beeindruckend. Wie läuft denn die "Wahl" einer neuen Königin ab?
Grüße
Andreas
Deine Bilder über Eure Bienen erstaunen mich immer wieder. Die Intelligenz dieser Tierchen ist beeindruckend. Wie läuft denn die "Wahl" einer neuen Königin ab?
Grüße
Andreas
Wegen Zeitknappheit verlagert sich meine Eisenbahnfotografie mehr in Richtung der Bahnsteige. Ich bitte um Nachsicht.
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- Verkehrsminister
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Re: Was der Jens so alles erlebt!
Hallo Freunde!
Mal wieder was vom Trusetaler Honigstübchen. Diese Woche haben wir das Ergebnis unserer fleißigen Mitarbeiter und das unserer eigenen mühevollen Arbeit "geerntet". Ich verrate nur soviel, es ist gigantisch. Habe mal ein wenig recherchiert und Schätzungen zu Folge, hätte eine Biene, um die geschleuderte Menge an Honig einzutragen, rund 9 Millionen mal ausfliegen müssen.
Nun noch was anderes. Wir sind ja völlig verrückt und haben uns im ersten Jahr gleich ans Königinnen züchten gewagt und doch tatsächlich Erfolg gehabt. Das Prinzip ist ganz einfach. Es gibt spezielle braune Plastenäpfchen in die man eine eintägige Made umlarvt. Die sehen so aus, rechts im Bild.
Die kommen in einen Halter, der auf eine Holzleiste montiert ist.
Dann wird die ganze Leiste in ein spezielles Rähmchen gehangen, kopfüber mit der Öffnung nach unten und in eine hergerichtete mit Bienen besetzte Beute gegeben.
Die Bienen dürfen keine Königin haben und beginnen nun sich aus den Maden neue Königinnen zu ziehen, indem sie die Näpfchen zu Weiselzellen ausbauen, wie auf dem ersten Bild links oder dem zweiten Bild zu sehen ist. Da in der Natur meist nur der Stärkere überlebt, sticht die erstgeborene Königin ihre späteren Konkurrentinnen ab. Um das zu verhindern, werden die Zellen nach dem Verdeckeln vorsichtig mit den wie Lockenwicklern aussehenden Dingern gekäfigt. Nach dem Schlüpfen werden die Königinnen noch mit einem kleinen farbigen Nummernblättchen auf dem Rückenpanzer zur späteren Identifizierung markiert. Übrigens, Königinnen stechen nur im aller Äußersten Notfall, weil sie wissen, das wenn sie stechen, sie dann sterben werden und das Volk kaputtgeht.
Und dann den neuen Jungvölkern, die aus den Bienen der speziellen Zuchtbeute gebildet wurden, zugesetzt. Und schon hat man ganz viele neue Völker. Soviel zur Theorie, in der Praxis ist es schon etwas schwieriger, weil klein, empfindlich und aus lebenden Tieren gebildet. Aber, wir sind sehr zufrieden, von zwanzig Maden wurden sieben verdeckelt und heute morgen waren davon sechs geschlüpft, ob die siebte auch noch schlüpft, wird sich noch zeigen. Nun kommt nur noch das Warten bis zur Geschlechtsreife und die hoffentliche Rückkehr vom Hochzeitsflug. Wenn nicht einer der Eltern, von diesem kleinen gefiederten Kerl, ihm ein Mittagessen daraus macht.
Die Fotos habe ich allerdings erst danach gemacht, während der Aktion, war immer volle Konzentration angesagt, da war keine Zeit zum Fotografieren.
Mal wieder was vom Trusetaler Honigstübchen. Diese Woche haben wir das Ergebnis unserer fleißigen Mitarbeiter und das unserer eigenen mühevollen Arbeit "geerntet". Ich verrate nur soviel, es ist gigantisch. Habe mal ein wenig recherchiert und Schätzungen zu Folge, hätte eine Biene, um die geschleuderte Menge an Honig einzutragen, rund 9 Millionen mal ausfliegen müssen.
Nun noch was anderes. Wir sind ja völlig verrückt und haben uns im ersten Jahr gleich ans Königinnen züchten gewagt und doch tatsächlich Erfolg gehabt. Das Prinzip ist ganz einfach. Es gibt spezielle braune Plastenäpfchen in die man eine eintägige Made umlarvt. Die sehen so aus, rechts im Bild.
Die kommen in einen Halter, der auf eine Holzleiste montiert ist.
Dann wird die ganze Leiste in ein spezielles Rähmchen gehangen, kopfüber mit der Öffnung nach unten und in eine hergerichtete mit Bienen besetzte Beute gegeben.
Die Bienen dürfen keine Königin haben und beginnen nun sich aus den Maden neue Königinnen zu ziehen, indem sie die Näpfchen zu Weiselzellen ausbauen, wie auf dem ersten Bild links oder dem zweiten Bild zu sehen ist. Da in der Natur meist nur der Stärkere überlebt, sticht die erstgeborene Königin ihre späteren Konkurrentinnen ab. Um das zu verhindern, werden die Zellen nach dem Verdeckeln vorsichtig mit den wie Lockenwicklern aussehenden Dingern gekäfigt. Nach dem Schlüpfen werden die Königinnen noch mit einem kleinen farbigen Nummernblättchen auf dem Rückenpanzer zur späteren Identifizierung markiert. Übrigens, Königinnen stechen nur im aller Äußersten Notfall, weil sie wissen, das wenn sie stechen, sie dann sterben werden und das Volk kaputtgeht.
Und dann den neuen Jungvölkern, die aus den Bienen der speziellen Zuchtbeute gebildet wurden, zugesetzt. Und schon hat man ganz viele neue Völker. Soviel zur Theorie, in der Praxis ist es schon etwas schwieriger, weil klein, empfindlich und aus lebenden Tieren gebildet. Aber, wir sind sehr zufrieden, von zwanzig Maden wurden sieben verdeckelt und heute morgen waren davon sechs geschlüpft, ob die siebte auch noch schlüpft, wird sich noch zeigen. Nun kommt nur noch das Warten bis zur Geschlechtsreife und die hoffentliche Rückkehr vom Hochzeitsflug. Wenn nicht einer der Eltern, von diesem kleinen gefiederten Kerl, ihm ein Mittagessen daraus macht.
Die Fotos habe ich allerdings erst danach gemacht, während der Aktion, war immer volle Konzentration angesagt, da war keine Zeit zum Fotografieren.
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Re: Was der Jens so alles erlebt!
Hallo Jens,
hier lernt man was für's Leben. Danke für die ausführlichen Betrachtungen. Ich bin schon gespannt, wie es weiter geht.
Viel Erfolg weiterhin!
Gruß
John Henry
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John Henry
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- Sven
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Re: Was der Jens so alles erlebt!
Hallo Jens,
ich schließ mich an. Auch wenn ich es nicht jedes Mal schaffe, einen Kommentar abzugeben, les´ ich die Geschichten doch immer wieder mit Interesse!
Immer weiter so!
Grüße
Sven
ich schließ mich an. Auch wenn ich es nicht jedes Mal schaffe, einen Kommentar abzugeben, les´ ich die Geschichten doch immer wieder mit Interesse!
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Steve Jobs
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Re: Was der Jens so alles erlebt!
Vielen vielen Dank Jens,
verstehe ich das richtig: Die Königin kann Artgenossen mittels Stachel töten, ohne zu sterben. Aber beim Stechen durch z.B. menschliche Haut sterben sie.
Grüße
Andreas
verstehe ich das richtig: Die Königin kann Artgenossen mittels Stachel töten, ohne zu sterben. Aber beim Stechen durch z.B. menschliche Haut sterben sie.
Grüße
Andreas
Wegen Zeitknappheit verlagert sich meine Eisenbahnfotografie mehr in Richtung der Bahnsteige. Ich bitte um Nachsicht.
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Re: Was der Jens so alles erlebt!
Ja, beim Menschen bleibt der Stachel stecken, bei den Bienen anscheinend nicht. Warum, weiß ich auch nicht. Muß ich mal nachforschen.
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Re: Was der Jens so alles erlebt!
An den letzten drei Wochenenden habe ich mich ein wenig den gummibereiften Fahrzeugen gewidmet. Zuerst fand das Glasbach-Bergrennen auf der neu sanierten Strecke zwischen Steinbach bei Bad Liebenstein und dem Rennsteig statt. Das ist die z.Z. längste und modernste Bergrennstrecke Deutschlands, dieses Wochenende dann die legendäre Rallye Wartburg und dazwischen das internationale Wartburgfahrertreffen, natürlich in Eisenach. Am Sonntag, dem 5. August war dann eine große Ausfahrt aller Fahrzeuge und man fuhr über die alte A4. Da möchte ich euch einige Eindrücke ohne viel Komentar zeigen.
Und dieses Fahrzeug dürfte dem einen oder anderen Eisenbahnfreund auch bekannt vorkommen.
Und dieses Fahrzeug dürfte dem einen oder anderen Eisenbahnfreund auch bekannt vorkommen.