Hallo zusammen,
da Euch das alles hier so gut gefällt, habe ich mal den Bericht von 2014 rausgekramt
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Ein lang gehegter Wunsch ging für mich in Erfüllung!
So buchte ich kurzerhand und völlig spontan einen Flug nach Riga, um dann weiter mit dem Zug nach Daugavpils zu fahren.
Wollte ich doch endlich mal Schalldämpferlose Taigatrommeln und das baltische Dieselgewitter mit dem großen Gegenkolbenmotor Live erleben...
Gesagt getan, hm... Einen Haken gibt es immer in der Reiseplanung...
Das Hotel war vom 04.09. - 07.09. gebucht, nur der Flug mit Raynair am Sonntag in die Heimat ging nicht auf!
Schei....!
Der Zug von Daugavpils nach Riga fährt um 6:14 ab und ist um 9:15 in Riga Pass. Mit dem Taxi weiter zum Flughafen, der Flug startet um 10.05.
Bisschen knapp dachte ich mir, vor allem in einem fremden Land, ohne mich vorher über die Verkehrsmittel zu informieren.
Sollte ja auch ein Abenteuer werden...
Was solls, so ging es am 04.09. um 4:22 in Nordhausen los. Weiter über Erfurt nach Frankfurt zum Flughafen, von wo mich Lufthansa für
458€! nach Riga flog....
In Riga angekommen ging es ins erste Taxi. Englisch sprechen die da und so gings für 14€ zum Hauptbahnhof.
Dort wurde fix eine Fahrkarte nach Daugavpils gekauft. 7,75€ hat das gekostet. Spotbillig also und ,,free wifi,, gabs sogar im DR1A!!!
Da kann sich die Bahn AG ne Scheibe von abschneiden!
In Riga hatte ich zwei Stunden Zeit. Also warum nicht schon mal ein bischen fuzzen, bevor der Zug abfährt?
Meine erste Begegnung mit einem Erdbeben. Geiles Teil, auch wenn nur in Schleichfahrt ohne Anstrengung->
Viel war in den zwei Stunden nicht los. So kaufte ich mir erst mal ein bischen Proviant für die Fahrt in Form von Alc
Obwohl das Bier da nicht sonderlich schmeckt, aber das Radler mit Pampelmuse war der Kracher!
So ging es drei Stunden lang durch tiefe Wälder bis nach Daugavpils, wo ich gleich das Hotel aufsuchte, denn ich hatte keine Lust mehr und wollte nur ins Bette.
Der nächste Tag sollte nämlich lang werden.....
Um 6 Uhr uffjestandn gings los! Vorher noch ein wenig per suncalc die Lage gepeilt und zu Fuß zum Rbf.
Frühstück ließ ich sausen, denn ich hatte nur zwei Tage Zeit und wollt ja was sehen!
Jawoll, besser kann das erste Bild aus Daugavpils nicht sein! Eine Doppeltrommel kämpft sich mit Ihren Anhängsel die Einfahrt zum Rbf hoch->
Hm, wars das dachte ich? Nach einer Stunde warterei passierte immer noch nix und so zog ich von dannen. Etwas durch die Stadt, wollt ich doch ein paar Ostfahrer in Richtung Indra aufnehmen. In Daugavpils Pbf, so nennen wir es ma, werden nämlich die Züge auf Belarus Lokomotiven umgespannt.
Aber auf dem Weg dahin eine große Überraschung! Schalldämpferloses Geblubber kam da ums Eck->
Über einige Trampelpfade ging es nun an die östliche Ausfahrt von Daugavpils, wo sich auch eine Nebenstelle des Bw´s befindet.
Dort wurde gerade der Reostat einer 2TE116 eingestellt. Endgeil der Sound!
Der Lärm wurde kurzerhand durch anderen Lärm unterbrochen. Kam doch ein Ostfahrer ums Eck gebogen. Bespannt mit einer 2TE10MK mit schönen wummern.
Ich dachte ja immer, das diese Loks den selben 12D49M drinne haben wie unsere BR233, aber denkste. Da ist ein 5D49 drinne, nur auf der selben Drehzahl eingestellt wie der 10D100. Also 400-850 U/M. Daher das schöne wummern....->
Etwas weiter am Gleis langgeschlichen befindet sich ein Bahnübergang. Typisch für baltische Staaten ist die aufgerollte gelbe Flagge->
Nach drei weiteren Zügen bespannt mit 2TE10MK verließ mich mein Gemüt! Das darf doch nicht wahr sein?! Immer die selbe Mistkarre vorm Zug....
Aber dann nach einer gefühlten Ewigkeit gegen Mittag bereits hörte man im 6!km weit entfernten Bw gepfeife und gewummer durch die Luft!
Jawoll, da fehlen einem die Worte!->
Was ist hier los? Gar kein Westfahrer unterwegs? Das Einfahrsignal dunkel? Ja, da sind nur Ostfahrer unterwegs...
Da die Sonne schon zu weit rum war, ging es in die Stadt was futtern und über den Rbf wieder zur Ausfahrt in Richtung Krustpils.
Was da nun Abging ist unbeschreiblich!
Man brauchte gar nicht lange warten, kam doch der erste Zug angekullert->
Der Oberknaller einfach! Sorry, aber da krieg ich mich nicht ein!
Bestes Licht und der nächste Zug erklimmt die Steigung Richtung Krustpils->
Bewegtbild->
http://youtu.be/9RH62973sXg?list=UUkYSf ... vXQKEGtypg
Das nächste Highlight lies nicht lange auf sich warten! Was bitteschön hat den eine 2TE10U für einen geilen Sound? Hammer!
Und, das ist kein Witz: ich stand neben der Lok im Leerlauf, es bebt wirklich unter den Füßen in der Erde...
Ohne Worte!->
Bewegtbild->
http://youtu.be/ucoCHtHPcN4?list=UUkYSf ... vXQKEGtypg
Da die Schatten immer länger wurden ging es so langsam wieder zurück, denn die Kraft in den Beinen schwind langsam da hin!
Das nächste mal miete ich mir ein Fahrrad....
Na gugge da, jetzt ging alles Schlag auf Schlag->
Das Ausfahrsignal zeigte wieder Grün. Also schnell auf die Brücke dort! Geil, schöner Tagesabschluss kam daher!
Die Bilder sprechen wieder für sich!...->
Der Nachschuss - Meine Kinnlade lag auf dem Gehweg....->
Wieder über die zahlreichen Trampelpfade zum Bahnhof. Wollt ich doch dort noch ein paar Langzeitbelichtungen machen, was nix wurde. Dazu im letzten Bild mehr.
Aber auf dem Weg dorthin wieder eine nette Überraschung in Form von einer 2TE116. Leider ohne geheule...->
Angekommen am Hbf wollte ich genauso wie die Bevölkerung vorne über die Gleise latschen um dort ein paar Langzeitbelichtungen, oder HDR zu probieren.
Ein Wachtman hinderte mich jedoch daran. Nachdem ich in gebrochenen Englisch ihn erzählte das ich bei Schenker arbeite und nur ein Foto machen wollte, wurde er freundlicher, aber jedoch trotzdem keine Chance. Naja, ein Versuch war es Wert und man muss es ja auch nicht übertreiben. Man ist ja auch nicht in Deutschland!
Das darf man nicht vergessen.
So ging es auf die Brücke um dort ein paar Aufnahmen zu machen. Die Canon 60D bis an Ihre Grenzen ausgereizt und so war das letzte Bild des Tages im Kasten!
Gerne hätte ich noch mehr gemacht, aber die Beine konnten mich einfach nicht mehr tragen......->
Samstag, der 06.09.14
Um 05:30 klingelte der Wecker, wollte ich doch im schönsten Morgenlicht ein paar Ostfahrer Richtung Indra machen.
Naja, Sonne war keine vorhanden, aber dafür eine himmlische Ruhe!
Aber hört doch selbst im Bewegtbild. Achtung! Boxenkiller!!!
http://youtu.be/9_2Fsx91eXM
Nachdem das erste Bild und die erste Tonaufnahme im Kasten war, wanderte die Strecke entlang...
Durch tiefe Wälder, wo man ab und zu einen Schreck bekam.
Schlichen doch ziemlich viele Pilzsammler durch den Wald...
Irgendwann vernahm man in weiter Ferne wieder einen Schiffsdiesel durch die Luft wummern. Also fix eine nette Stelle ausgesucht und der nächste 4000tonnen Kohlezug erklimm mit sägenden Motorengeräusch die Steigung aus Daugavpils hinnaus. Der Zug muss wohl an der Reibungsgrenze gelaufen sein. Immer schön zwei Fahrstufen hoch und runter im Wechsel...
Wat nen Hammer Sound!
Nachdem der zweite Ostfahrer befeuert mit einer 2TE10M die Steigung aus Daugavpils sich hinauf kämpfte, machte ich erstmal Frühstück im Wald.
Ich machte mir eine Dose Bier auf, die zum Glück durch die morgenliche Kühle noch schön kalt war. Praktisch wie aus dem Kühlschrank!
So muss das sein, herrlich! Wir dürfen nicht vergessen, ich bin hier um Spass zu haben!
Nach einem ewig langen Fußmarsch entlang dem Randweg der Bahnstrecke, die eigenlich nicht so lang ist, aber sich ellen lang zieht, erreichte ich den verlassenen Bahnhof von Krauja.
Eingebettet in toller Natur, auf alle Fälle ein Foto wert!
Ich Dussel weiß bis heute nicht, warum ich die Bilder mit dem Handy gemacht habe, wahrscheinlich war ich schon besoffen und hab keine Lust gehabt die Kamera aus dem Rucksack zu holen!
Auf einer Bank machte ich dann mein zweites Frühstück in Form von frischen Zuckerhörnchen, die ich bei einer Oma auf dem Markt in Daugavpils gekauft hatte. War lecker, aber sicherlich von Vorgestern beim Bäcker gekauft.......
Ein Zug kam nicht. So genoss ich noch ein wenig die Natur, bevor es weiter im Stechschritt zum Abzweig ging, wo auch Westfahrer unterwegs sein sollten....
Angekommen am Abzweig Krauja, einem kleinen Dorf bei Daugavpils.
Hier ging es nach der Standortwahl gleich Rund!
Aus Daugavpils kam ein Kesselbomber angeschlichen, der gerad beschleunigt.
Sicherlich hatte er im Bahnhof Krauja Halt gehabt und musste die schwere Fuhre in der leichten Steigung wieder anfahren!
Wir Reden hier nicht von Spielzeugeisenbahn! Der Zug wird wohl so seine 3000 Tonnen gehabt haben!
Kurz vorher kam eine Mutti mit zwei Kindern auf diesem Schotterweg und ihrem Peugeot 206 bestimmt mit 50km/h angepflastert, wendete und stieg aus.
Vorher schön brav den Kindern zur Vorsicht anmuten, beim überschreiten der Gleise und der Lokführer pfiff schön beim zuwinken der Kinder!
Herrliche Szene, die mich an meine Kindheit erinnerte!
Aber für mich immer noch unklar, warum man mit einem normalen Auto so schnell auf einem Schotterweg fahren muss?
Wir Reden hier nicht von Splitt, oder so, nein, es war Bahnschotter Faustgroß!!!!
Schwenken wir um in die Gegenrichtung zum Abzweig, wo die Züge aus Osten über eine Kurve die Stadt Daugavpils umfahren.
Nach 15 Minuten warten kam dann auch schon der erste Westfahrer angedonnert.
Angedonnert deswegen, da der Zug mal richtig schmackes drauf hatte.
Das war irgendwie ungewohnt....
Hoffentlich reichen da 1/640 Belichtungszeit dachte ich, aber alles lief gut!
Zuglok war eine weißrussische 2TE10M, ohne groß Sound - Schade eigentlich, aber was dann kam verschlug mir doch die Sprache...
Das es 8 achsige Kesselwagen gibt wusste ich, aber noch nie Live gesehen. Hammer Teile!
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Auch die Sonne kam nun langsam zum Vorschein und der nächste Ostfahrer kam ums Eck gebogen.
Hier steht der ehm. Posten 401. 401km von wo, nach wo???
Keine Ahnung, aber da sieht man mal, wie weit das Land eigentlich ist!
Auch eine tolle Nettigkeit war der grüne Donnerbalken! Haha, ich dachte ja an einen Fernsprecher, aber ein Donnerbalken mitten in der Pampa an einer Bahnstrecke?
Ein Schuss weiter sieht man rechts eine Kleinbauern Wohnsiedlung, die bei uns wohl Schrebergärten heißen würden, aber die Leute wohnen dort Sommer wie Winter.
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Nach zwei weiteren Zügen, wurde es recht unspektakulär.
Auch zogen dunkle Gewitterwolken auf. Hatte ja keine Lust mitten im nirgendwo einen nassen Hintern zu bekommen.
So entschloss ich mich für den Rückweg in die Stadt, welcher noch ein Abenteuer werden sollte....
Dank meiner Auslands Internetflatrate fand ich bei Google maps eine Tankstelle in der Nähe und eine Bushaltestelle, denn ich hatte keine Lust die 12km zurück zu laufen!
Hierzu musste ich durch die Kollonie tapsen, welch eine Idylle die da herscht! Würd ich sofort auswandern wollen dahin! Ernsthaft!
An der Tankstelle angekommen, kaufte ich mir erstmal zwei lecker abgepackte belegte Baguettes, die ich aus Tschechien kenne und vorzüglich munden! Warum gibt es sowas nicht in Deutschland? Hm.....
Nach dem Vesper ging es zur Bushalte, wo zum Glück eine Bank stand, denn es ging wieder los - die Beine machten langsam schlapp.
Der erste Bus fuhr vorbei, der zweite Bus fuhr vorbei, der dritte bremste kurz, fuhr weiter!
Wassen hier Phase???
Das hier nur Mercedes Sprinter als Bus fahren, hätte man mir mal sagen sollen und beim nächsten Bus stand ich auf und winkte.
Prima, hat geklappt, nach fast 1h warten!
75 Cent hat mich der Spaß gekostet für die 12km in die Stadt - ganz schön teuer......
In der Stadt angekommen ging es wieder zum Rangierbahnhof, mal guggen was da so läuft. Ich wollt eh in die Richtung, weil mir das Motiv am großen Bahnübergang noch fehlte....
Zwischendurch mal wieder eine Elektrische gefuzzt - hab ich leider viel zu wenig Aufnahmen von gemacht - das nächste mal! Versprochen!
Alles ist dort Rustikal, vom Warmabriss bis hin zur Weiche.....
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Im Rangierbahnhof war nix los und so dachte ich mir - weiste was - stiefelste einfach mal durchs Bahnbetriebswerk.
Gesagt getan...
Kein Pförtner, keine Menschen, ah da am Auto sind zwei Russen.
Die mal fragen, ob man hier ein paar Bilder machen darf.
In meinem sehr guten Englisch, ja, ich hatte eine 5 auf meinem Abschlusszeugniss, wofür ich mich heute in den Arsch beißen könnte, fragte ich die beiden, ob ich hier Bilder machen darf.
Sie schlugen die Arme zum Kreuz und sagten laut aber mit einem lächeln im Gesicht ,,niet! niet! niet! Okay, thank you!
So blieb es bei einem heimlichen Bild dieses Rangierhobels.
Über die zahlreichen Trampelpfade ging es nun an den großen Bahnübergang, wo sich eine Vorstellgruppe befindet und dort die Kohlezüge Richtung Krustpils/Riga gebildet werden.
Hier kommen ausschließlich fast nur 2TE10U der LDZ zum Einsatz, was für ein Kracher Teil! Der beste Sound den ich je gehört habe.
Der 10D100 hört sich hier durch die etwas größere Abgasanlage gegenüber der 2TE10M gewaltiger und lauter an. ,,wuum, wuum, wuum, wuum,, machts alle Sekunde mit selben Gefühl in dem Füßen!
http://www.loksounds.eu/sounds/audio.ph ... 0&start=10
Erdbeben halt!
Allemal wert ein Portrait anzufertigen.
Für die, die Russisch können, hier ein Video über den gewaltigen 10D100
http://youtu.be/Vja6S7BXVec
Kommen wir so langsam zum Ende.
Bereits wie am Vortag konnte ich einfach nicht mehr, denn man darf nicht vergessen, ich machte alles zu Fuß!
Das nächste mal miete ich mir ein Fahrrad, denn ein Autoführerschein habe ich nicht...
Der krönende Abschluss war dann die Ausfahrt des Kohlezuges Richtung Krustpils im besten Abendlicht!
Geil! Das kann man nicht beschreiben, das muss man Live erlebt haben!
Nach dem Bild ging es auch gleich ins Hotel. Duschen, was Essen und gleich die Sachen packen, ab inne Falle, denn um 4 Uhr klingelte der Wecker....
Wie so alles hat leider auch diese Reise mal ein Ende.
Um 4 Uhr klingelte der Wecker. Frisch machen, guggen ob ich nix vergessen habe.
Unten an der Rezeption lag der Wachmann uffen Sofa und schlief.
Ein leises ,,Good morning,, , er lächelte, gähnte und man verabschiedet sich...
An der Tanke um die Ecke gab es noch einen frischen Kaffee to go - ab zum Bahnhof.
Dann ging es auch recht flott - Fahrkarte für 7:75€ nach Riga gekauft und rinn in Zug!
Welch ein Glück!
Draußen steht noch der Nachtzug Riga-Rezekne/St. Petersburg, welcher in Daugavpils geteilt wird. So kam ich doch noch zu einem letzten Bild!
Die Fahrt im DR1A war wieder sehr angenehm und so ging es im Morgengrauen durch weite Landschaft und tiefe Wälder zurück in die Heimat.
In Riga startete der Flieger pünktlich und der Zug in Frankfurt fuhr auch rechtzeitig ab.
So war ich um 22:30 wieder in Nordhausen.
Lettland! Ich komme wieder, keine Frage!!!
Viele Grüße
Christoph
) vornehmen. 
