Bahnstrecke Abzweig Elte - Marksuhl

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Jens Gießler
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Re: Fragen zur Strecke Bahnhof Marksuhl - Abzweig Elte

Beitrag von Jens Gießler » 05.10.2016 03:52

Das hat mir Günther gestern noch geschickt.

"Hallo Jens !
Es gab keine Abzweigstelle Marksuhl. Im Volksmund wurde
die Abzweigstelle Elte als Abzw. Marksuhl bezeichnet.
Da fast kein Mensch Elte kannte.
G.G."

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Autor: G. Paulik

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Zuletzt geändert von Jens Gießler am 05.10.2016 17:12, insgesamt 2-mal geändert.
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rheingaubahn
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Re: Fragen zur Strecke Bahnhof Marksuhl - Abzweig Elte

Beitrag von rheingaubahn » 05.10.2016 09:28

Im Eisenbahn-Journal 6.1991 wird die Strecke auf Seite 12 erwähnt. Ich zitiere: "Hauptanliegen war seinerzeit die “Störfreimachung” des Abtransports des Rohkalis aus der Schachtanlage “Alexandershall” bei Dippach (stillgelegt 1968, heute z.T. abgerissen) zur Kalifabrik Dorndorf, d.h. diese Transporte sollten nicht mehr über bundesdeutsches Gebiet (zwischen Neustädt und Wartha) geführt werden müssen. Gleichzeitig wurde den DR-Personalen dieser Güterzüge keine Gelegenheit mehr gegeben, bundesdeutsches Gebiet zu befahren und möglicherweise “Republikflucht” zu begehen.

Aus diesen Erwägungen heraus erließ am 18. September 1961 in Übereinstimmung mit dem damaligen Zentralkomitee der SED der Minister für Verkehrswesen der DDR, Erwin Kramer, den Befehl zum Bau einer eingleisigen, 13,3 km langen Bahnlinie Förtha - Gerstungen sowie einer 0,9 km langen Verbindungskurve von Rötha (“Abzweig Elte”) nach Marksuhl."

Grüße,
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Re: Fragen zur Strecke Bahnhof Marksuhl - Abzweig Elte

Beitrag von Sven » 06.10.2016 08:50

Servus! :gaehn:

Danke für alle Beiträge hier, sehr interessant. Gruß auch an den Günther im Ruhestand! :wink:
rheingaubahn hat geschrieben:...Abtransports des Rohkalis aus der Schachtanlage “Alexandershall” bei Dippach (stillgelegt 1968, heute z.T. abgerissen) zur Kalifabrik Dorndorf,
Hier bleibt noch klugscheißend anzumerken, dass das Rohsalz nicht nur nach Dorndorf gebracht wurde.
Auch Unterbreizbach und Merkers gehörten zu den Abnehmern.

Der Schacht in Dippach ist mir aus meiner Jugend noch mit anderer Nutzung in Erinnerung... :bier: :bier: :bier:

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Re: Fragen zur Strecke Bahnhof Marksuhl - Abzweig Elte

Beitrag von rheingaubahn » 06.10.2016 13:04

Sven hat geschrieben:Der Schacht in Dippach ist mir aus meiner Jugend noch mit anderer Nutzung in Erinnerung... :bier: :bier: :bier:
Hallo Sven,
kannst du dem unwissenden 'Wessi' hierzu ein bisschen auf die Sprünge helfen?

Außerdem, weil wir gerade so schön am Plaudern sind, können wir den Bogen vielleicht etwas weiter spannen:
- Mit welchem Loks wurden die Kalizüge gefahren? Welche Waggons kamen dabei zum Einsatz? Wie wurde gefahren, wo umgespannt? Waren feste Wagenparks im Einsatz, also wurde die Leerwagen wieder zurück überführt?

Alles wirklich spannend!

Grüße,
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Re: Fragen zur Strecke Bahnhof Marksuhl - Abzweig Elte

Beitrag von Sven » 07.10.2016 07:17

Moin! :gaehn:
rheingaubahn hat geschrieben:
Sven hat geschrieben:Der Schacht in Dippach ist mir aus meiner Jugend noch mit anderer Nutzung in Erinnerung... :bier: :bier: :bier:
Hallo Sven,
kannst du dem unwissenden 'Wessi' hierzu ein bisschen auf die Sprünge helfen?
Ja, das ist ganz einfach, da war ab 1998 ne Disco drin. 8) :bier:
- Mit welchem Loks wurden die Kalizüge gefahren? Welche Waggons kamen dabei zum Einsatz? Wie wurde gefahren, wo umgespannt? Waren feste Wagenparks im Einsatz, also wurde die Leerwagen wieder zurück überführt?
Oje, da wird´s komplexer.
Kurz und knapp paar Sachen aus meiner Erinnerung dazu, vielleicht können Markus und Günther noch was ergänzen.

Loks:
Ich denke, das kann man erschöpfend mit "Baureihe 44" beantworten. Von Gerstungen an bergwärts sicherlich mit Schub oder Vorspann.
Etwas anderes dürfte in der kurzen Zeit von 1962 bis ´67 nicht in Frage gekommen sein. Die Taigatrommeln (BR 120) kamen erst etwas später.

Wagen:
Da sind meiner Ansicht (gestützt auf Überlieferungen verdienter Vächer Lokführer) nach vorwiegend Talbot-Selbstentladewagen im Einsatz gewesen. Auf dem Sektor bin ich allerdings zu unbeleckt, bezüglich Gattungen etc. müsste Markus aushelfen.
Nach meiner Kenntnis waren das diese hier: http://www.piko-shop.de/index.php?vw_ty ... vw_id=9447

Ich würde da sicherlich davon ausgehen, dass die Züge in mehr oder weniger festem Umlauf auf der Strecke verblieben sind.
Umspannen musste man eigentlich nicht wirklich. Es ging ja nur "geradeaus", ohne Fahrtrichtungswechsel bis zu den Bestimmungsbahnhöfen.
Die Züge nach U-bach mussten dann in Vacha freilich geteilt und mit Vorspann und/ oder Schiebeloks versehen werden. Aber sonst?
In Oberrohn konnte ja die Kurve nach Tiefenort befahren werden.

Ich hoffe, ich konnte noch ein paar Klarheiten beseitigen. :)

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Re: Fragen zur Strecke Bahnhof Marksuhl - Abzweig Elte

Beitrag von Anschlussbahner » 07.10.2016 09:30

Hallo zusammen. Na ihr wart ja alle schon schön fleißig. :yup:

Ja Mensch Hagen wie kann man dir weiterhelfen ohne diesen Fred zu sprengen? Allein das Thema Wagen für den Rohsalz Transport!!! Das Ganze ist für mich persönlich ein extrem spannendes Thema, aber ich muss zugeben, momentan liegt da etwas Staub drauf (soll heißen schon länger nicht mehr damit befasst).

Mal eine Frage: Woher kommt dein Interesse an dem Thema? Hast du irgendeinen konkreten Bezug dazu?
Und vielleicht noch ein Hinweis: Nach meinen Informationen wurde ab 1967 das Rohsalz untertage zum Schacht Merkers transportiert, womit man dann wirklich "störfrei" war.

Die Rohsalzpendel hatten so um 1.200 Tonne brutto d.h. Gerstungen - Marksuhl bzw. Abzw. Elte wurde sicher nachgeschoben (BR 44). Damit kämen wir dann zu dem spannenden Thema "Vachaer Kupplung"... 8)
Anschluss für die Güterbahn!

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Re: Fragen zur Strecke Bahnhof Marksuhl - Abzweig Elte

Beitrag von rheingaubahn » 07.10.2016 11:11

Hallo Markus,
das Interesse rührt vom Plandampf her. Das ist nämlich so, bei den Bildberichten auf meiner Homepage classictrains.de füge ich rechts immer eine Streckenbeschreibung der befahrenen Strecken an. In diesem Jahr ist mir in den Sinn gekommen, dass an zwei Stellen noch Ergänzungsbedarf besteht. Einmal die Kurve Abzweig Leimbach-Kaiseroda zur Strecke nach Oberrohn und von Förtha nach Gerstungen. Alles längst Geschichte aber umso spannender.
Dabei bin ich zuerst darüber gestolpert, dass die Strecke vom Abzweig Leimbach-Kaiseroda als zweites Gleis bis zur Weiche 1 im Bahnhof Oberrohn führte. Das war mir bislang noch nie aufgefallen. Klar liegt am Bü Salzunger Straße in Unterrohn ein zweites Gleis. Aber weiter reichten die Überlegungen nicht. Und dann wurde es spannend, dass es von der Gerstunger Strecke einen Abzweig in Richtung Marksuhl gegeben hat. Von dem hatte ich bislang noch nie etwas gehört. Die spärlichen Informationen im Netz haben dann dazu geführt, dass der "Jagdtrieb" geweckt wurde. Es kann doch nicht sein, dass sich da nicht mehr darüber herausfinden lässt. Und siehe da, das Vacha-Forum ist genau der richtige Ort, eine solche Frage zu platzieren.

Ich bin noch am Überlegen, ob das HiFo bei DSO noch weitere Informationen bringen würde. Aber da es gerade hier so informativ ist, habe ich diesen Gedanken erst einmal zurückgestellt.

Wenn ihr mal schauen wollt, aktuell habe ich die Strecken rund um Marksuhl/Oberrohn wie folgt auf meiner Seite dargestellt:
Bahnstrecke 6294 Förtha – Gerstungen
Bahnstrecke Marksuhl – Abzw Elte
Bahnstrecke 6311 Eisenach – Eisfeld
Bahnstrecke 6703 Bad Salzungen – Unterbreizbach
Bahnstrecke 6705 Abzw Leimbach–Kaiseroda – Oberrohn

Viele Grüße,
Hagen :bier:
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Re: Fragen zur Strecke Bahnhof Marksuhl - Abzweig Elte

Beitrag von Sven » 07.10.2016 11:21

Super gemacht Hagen, find ich gut! :yup:
Nachfrage im HiFo schadet meiner Ansicht nach nix, da kommen manchmal Sachen zutage, an die man nicht zu denken wagt. :gruebel:

Grüße
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Re: Fragen zur Strecke Bahnhof Marksuhl - Abzweig Elte

Beitrag von Anschlussbahner » 07.10.2016 13:16

Hallo Hagen - sehr löblich! :yup:
Schaue ich mir am Sonntag mal in Ruhe an, bin nämlich gerade als Testreisender im ICE 4 unterwegs. Wir sollen auch das WLAN testen was ich gerade erfolgreich mache. Melde mich wieder. :kaffee:
Anschluss für die Güterbahn!

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Re: Fragen zur Strecke Bahnhof Marksuhl - Abzweig Elte

Beitrag von rheingaubahn » 07.10.2016 13:21

Kennt ihr die Bücher "Die Werrabahn" von Georg Thielmann erschienen im Wachsenburgverlag und "Die Werrabahn: Die Geschichte der längsten Fernstrecke Deutschlands" von Steffen Dietsch, Stefan Goldschmidt und Hans Löhner erschienen im Eisenbahn-Fachbuch-Verlag? Lohnt sich der Kauf? Gibt es darin Informationen zu unserem Thema? :gruebel:

Grüße, Hagen :bier:
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