Die Eisenbahn im Land der weißen Berge (Str. 6707)
Verfasst: 30.12.2009 20:14
Hallihallo,
ich unternehme mal wieder einen Versuch, Euch den Kaliverkehr im Werrarevier nahe zu legen. Die ersten beiden waren nicht sonderlich vom Erfolg gekrönt, also auf ein neues. Bei dem miesen Wetter der letzten Tage habe ich bissel im Archiv gekramt und ein paar Kalizug-Bilder herausgesucht.
Geografisch lässt sich das Thema jetzt natürlich nicht exakt einordnen, da die Strecke sowohl über thüringisches, als auch über hessisches Gebiet führt. Mein Heimatpatriotismus gab jedoch den Ausschlag, der Thüringenecke den Zuschlag zu geben. Ich mach jetzt einmal einen Anfang und werde in loser Folge immer mal etwas ergänzen.
Streckentechnisch ist die Schiene der letzte noch in Betrieb befindliche Ast der Werratalbahn Gerstungen - Vacha - Bad Salzungen (6707). Ab Heimboldshausen gehört die Strecke K+S. Mit angebunden ist über eine Neubaustrecke das Kaliwerk in meiner thüringischen Heimat Unterbreizbach. In Hattorf wurde nahe des Kaliwerkes im abgelaufenen Jahr ein neues Containerterminal geschaffen. Dieses soll Mitte Januar in Betrieb gehen. Wie viel Verkehr da anfallen wird, bleibt abzuwarten.
Insgesamt ist die Kaliindustrie sehr heftig von der Wirtschaftskrise betroffen, seit Monaten ist Kurzarbeit angesagt, die Prognosen für das Jahr 2010 sind düster...
Wurde noch im Jahr 2008 täglich bis zu 25.000t Kalisalz aus dem Revier abgefahren, kann ich heute keine aktuellen Angaben machen. Mal schauen, ob sich was in Erfahrung bringen lässt.
Ausgangs- bzw. Endpunkt der Strecke ist der ehemalige Grenzbahnhof Gerstungen. Dort gibt es einen völlig unterdimensionierten Rangierbereich mit tlw. sehr übler Gleislage. Kurz nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof wird die Strecke Bebra - Eisenach niveaufrei gekreuzt.
232 395 fährt hier mit einem Leerzug nach Heringen aus.
Direkt vor der Unterführung sieht man rechts das Einfahrsignal des Bhf. Gerstungen. Wenn die bis zu 2.000t schweren Kalizüge aus Heringen dort mal zum Stehen kommen, gibt es für die Ludmilla-Sound-Fans richtig was geboten. Die Einfahrt in den Bahnhof steigt durch den Tunnel und danach heftig an, da kann der 5D 49 zeigen, was in ihm steckt. Die Steigung ist einer von zwei Gründen, warum es die V90 (meines Wissens) bis heute nicht geschafft hat, die 232 von der Strecke zu verdrängen.
Bekanntester Fotopunkt entlang der Bahnlinie dürfte der ehemalige Bahnhof Dankmarshausen sein. Dort kann man sowohl von der Straßenbrücke, als auch von unten fotografieren.
Auch im Winter nett anzuschauen:
Mit dem Winter ist es an der Strecke allerdings so eine Sache. Da die Linie wie der Name schon sagt im Werratal ziemlich weit unten verläuft, bleibt der Schnee nie lange liegen. Mir sind daher bislang nicht allzu viele Winterbilder vergönnt gewesen.
Hinter Dankmarshausen wechselt das Hoheitsgebiet und man ist nun auf hessischem Boden unterwegs. Hier die Durchfahrt Widdershausen:
Danach wird der Bahnhof Heringen erreicht, die Industriekulisse dürfte bekannt sein. Ab Heringen bis Heimboldshausen und Unterbreizbach kommen dann die 29x zum Einsatz. Stellvertretend für die V90 und Heringen daher hier ein Portrait im Bhf.
Sehr rege, aber von mir leider immer völlig vernachlässigt ist die Rangiertätigkeit mit den diversen Werklokomotiven von K+S. Hier eine meiner wenigen Aufnahmen der Maschinen beim Rangieren in Heringen:
In Spitzenzeiten pendelte die 232 permanent zwischen Heringen und Gerstungen. Der Hauptgrund dafür, dass die V90 sich nicht durchsetzen konnte, ist dieser Bahnübergang, den ich trotz schwerem Mast- und Schilderschaden zeigen möchte.
Hier sind nur 5 oder 10km/h zulässig und der BÜ liegt mitten in der Steigung... Will heißen, die 2.000t werden runtergebremst bis fast zum Stillstand und müssen unmittelbar danach wieder hochbeschleunigt werden. Entsprechende Versuche mit der V90 sollen diesen nicht besonders gut bekommen sein...
In den Morgenstunden bietet sich auf dem Gelände des leider geschleiften Bahnhofs Berka dieser Blick auf die gigantische Heringer Abraumhalde. ("Monte Kali")
Das Plateau links der Strecke ist das ehemalige Bahnhofsareal, es wurde im Zuge der Grenzsicherungsmaßnahmen mit dem Erdaushub aufgeschüttet, welcher beim Ausbau der Grenzbahnhofs-Festung Gerstungen anfiel.
Wie erwähnt ist ab Heringen in Richtung Osten nur noch die V90 im Einsatz. Hier als Nachtaufnahme mit dem Abendzug in Unterbreizbach:
Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel. So ist an den Tagen, wo Ostern und Weihnachten zusammen fallen, auch mal eine 232 im Bergbaudorf U-bach zu beobachten:
Damit möchte ich für´s Erste schließen. Ich hoffe, dass das Interesse diesmal größer ist und suche mal weiter nach Bildern...
Beste Grüße
Sven
ich unternehme mal wieder einen Versuch, Euch den Kaliverkehr im Werrarevier nahe zu legen. Die ersten beiden waren nicht sonderlich vom Erfolg gekrönt, also auf ein neues. Bei dem miesen Wetter der letzten Tage habe ich bissel im Archiv gekramt und ein paar Kalizug-Bilder herausgesucht.
Geografisch lässt sich das Thema jetzt natürlich nicht exakt einordnen, da die Strecke sowohl über thüringisches, als auch über hessisches Gebiet führt. Mein Heimatpatriotismus gab jedoch den Ausschlag, der Thüringenecke den Zuschlag zu geben. Ich mach jetzt einmal einen Anfang und werde in loser Folge immer mal etwas ergänzen.
Streckentechnisch ist die Schiene der letzte noch in Betrieb befindliche Ast der Werratalbahn Gerstungen - Vacha - Bad Salzungen (6707). Ab Heimboldshausen gehört die Strecke K+S. Mit angebunden ist über eine Neubaustrecke das Kaliwerk in meiner thüringischen Heimat Unterbreizbach. In Hattorf wurde nahe des Kaliwerkes im abgelaufenen Jahr ein neues Containerterminal geschaffen. Dieses soll Mitte Januar in Betrieb gehen. Wie viel Verkehr da anfallen wird, bleibt abzuwarten.
Insgesamt ist die Kaliindustrie sehr heftig von der Wirtschaftskrise betroffen, seit Monaten ist Kurzarbeit angesagt, die Prognosen für das Jahr 2010 sind düster...
Wurde noch im Jahr 2008 täglich bis zu 25.000t Kalisalz aus dem Revier abgefahren, kann ich heute keine aktuellen Angaben machen. Mal schauen, ob sich was in Erfahrung bringen lässt.
Ausgangs- bzw. Endpunkt der Strecke ist der ehemalige Grenzbahnhof Gerstungen. Dort gibt es einen völlig unterdimensionierten Rangierbereich mit tlw. sehr übler Gleislage. Kurz nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof wird die Strecke Bebra - Eisenach niveaufrei gekreuzt.
232 395 fährt hier mit einem Leerzug nach Heringen aus.
Direkt vor der Unterführung sieht man rechts das Einfahrsignal des Bhf. Gerstungen. Wenn die bis zu 2.000t schweren Kalizüge aus Heringen dort mal zum Stehen kommen, gibt es für die Ludmilla-Sound-Fans richtig was geboten. Die Einfahrt in den Bahnhof steigt durch den Tunnel und danach heftig an, da kann der 5D 49 zeigen, was in ihm steckt. Die Steigung ist einer von zwei Gründen, warum es die V90 (meines Wissens) bis heute nicht geschafft hat, die 232 von der Strecke zu verdrängen.
Bekanntester Fotopunkt entlang der Bahnlinie dürfte der ehemalige Bahnhof Dankmarshausen sein. Dort kann man sowohl von der Straßenbrücke, als auch von unten fotografieren.
Auch im Winter nett anzuschauen:
Mit dem Winter ist es an der Strecke allerdings so eine Sache. Da die Linie wie der Name schon sagt im Werratal ziemlich weit unten verläuft, bleibt der Schnee nie lange liegen. Mir sind daher bislang nicht allzu viele Winterbilder vergönnt gewesen.
Hinter Dankmarshausen wechselt das Hoheitsgebiet und man ist nun auf hessischem Boden unterwegs. Hier die Durchfahrt Widdershausen:
Danach wird der Bahnhof Heringen erreicht, die Industriekulisse dürfte bekannt sein. Ab Heringen bis Heimboldshausen und Unterbreizbach kommen dann die 29x zum Einsatz. Stellvertretend für die V90 und Heringen daher hier ein Portrait im Bhf.
Sehr rege, aber von mir leider immer völlig vernachlässigt ist die Rangiertätigkeit mit den diversen Werklokomotiven von K+S. Hier eine meiner wenigen Aufnahmen der Maschinen beim Rangieren in Heringen:
In Spitzenzeiten pendelte die 232 permanent zwischen Heringen und Gerstungen. Der Hauptgrund dafür, dass die V90 sich nicht durchsetzen konnte, ist dieser Bahnübergang, den ich trotz schwerem Mast- und Schilderschaden zeigen möchte.
Hier sind nur 5 oder 10km/h zulässig und der BÜ liegt mitten in der Steigung... Will heißen, die 2.000t werden runtergebremst bis fast zum Stillstand und müssen unmittelbar danach wieder hochbeschleunigt werden. Entsprechende Versuche mit der V90 sollen diesen nicht besonders gut bekommen sein...
In den Morgenstunden bietet sich auf dem Gelände des leider geschleiften Bahnhofs Berka dieser Blick auf die gigantische Heringer Abraumhalde. ("Monte Kali")
Das Plateau links der Strecke ist das ehemalige Bahnhofsareal, es wurde im Zuge der Grenzsicherungsmaßnahmen mit dem Erdaushub aufgeschüttet, welcher beim Ausbau der Grenzbahnhofs-Festung Gerstungen anfiel.
Wie erwähnt ist ab Heringen in Richtung Osten nur noch die V90 im Einsatz. Hier als Nachtaufnahme mit dem Abendzug in Unterbreizbach:
Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel. So ist an den Tagen, wo Ostern und Weihnachten zusammen fallen, auch mal eine 232 im Bergbaudorf U-bach zu beobachten:
Damit möchte ich für´s Erste schließen. Ich hoffe, dass das Interesse diesmal größer ist und suche mal weiter nach Bildern...
Beste Grüße
Sven