Hallo!
ICE-T-Fan hat geschrieben:Es sollte ein friedliches Nebeneinander zwischen Bus und Bahn geben...
Das ist bei uns leider nicht möglich. Dazu ist die Buslobby zu stark.
ich bin die letzten beiden Jahre die Bahnstrecke Vacha-Bad Salzungen beinahe tagtäglich gefahren und später ein Jahr lang dann tagtäglich mit dem Bus die Parallelstrecke über die B 62.
Ich muss sagen, dass die Busse nunmal durchweg mehr Fahrgäste transportieren und mehr verschiedene Orte anschließen als es die Bahn konnte.
Das ist ja normal. Es gab aber Ende der 90er Jahre tragfähige Konzepte für das von Dir erwähnte friedliche Nebeneinander zwischen Bus und Bahn.
Es wurde vorgeschlagen, den Verkehr zwischen Vacha und Bad Salzungen allein der Bahn zu überlassen (sollte die STB mit ihren schnellen RS1 übernehmen), z.B. in Dorndorf, Merkers und Kaiseroda zusätzliche Haltpunkte zu errichten und den Bus als Zubringer in die Peripherie einzusetzen. Aber da hat der Wartburgkreis die Felle seiner Busgesellschaft PNG schwimmen sehen und somit war das Thema vom Tisch.
Das Land Thüringen wollte dann logischerweise die leeren Züge nicht mehr finanzieren und hat abbestellt.
Wo kein Wille ist...
Die Krone aufgesetzt hat dem ganzen letztes Jahr jener CDU politiker aus Vacha, der dann die B62 quer durch Vacha auf die Bahntrasse verlagern wollte.
Das größte Problem mit solchen Nebenbahnen ist, dass sie relativ teuer im Unterhalt sind und nur wenige Orte effektiv anschließen, warum der größte Teil der Fahrgäste noch Vorlauf und Nachlauf mit dem Bus hat. Das macht die Nebenbahnen i.A. auch eher unattraktiv.
Mit dem teuren Unterhalt hast Du sicher Recht.
Was den Vor- und Nachlauf angeht, kann man da auch mit durchdachten P+R Konzepten mehr Leute vom Auto in den Zug bringen. Platz für solche Parkgelegenheiten hätte es um die Bahnhöfe herum mehr als genug gegeben. Siehe Vacha, Dordorf und Merkers.
m.E. ist der einzige Weg z.B. die Strecke Bad Salzungen-Vacha wirklich zu retten, eine Durchbindung von Vacha nach Hessen.
Ein Durchgangsverkehr wie Beispielsweise Meinigen-Bad Salzungen-Vacha-Bad Hersfeld könnte diese Verbindung wesentlich attraktiver machen und neue Fahrgäste bringen.
Ja, hätte man da nicht die Trasse von Vacha nach Philippsthal kurzsichtigerweise überbaut. Der Kaliverkehr in die hessischen Kaliwerke wäre da sicherlich schon ein Schrittmacher gewesen, so man den Fahrplan auf die Schichtwechselzeiten abgestimmt hätte.
Generell stimmt ich Dir aber zu, ich habe trotz der aktuellen Initiativen, die Strecke wiederzubeleben, keine Hoffnung mehr, dass es jemals wieder planmäßigen Personenverkehr zwischen Vacha und Bad Salzungen geben wird. Der Zug ist buchstäblich abgefahren.
Ich lasse mich da aber herzensgerne vom Gegenteil überzeugen...
Da aber im Gegensatz zu den 1940er die Eisenbahn heute eher eine Randstellung in der Bevölkerung hat, ist ein Wiederaufbau damals gebrochener Strecken heute Phantasterei und das ärgert mich sehr.
Die Randstellung lasse ich so nicht gelten. Ich erlebe hier in BaWü täglich das Gegenteil. Wo ein gutes Angebot geschaffen wird, wird es auch angenommen.
Grüße in die Heimat, Sven