Hallo zusammen,
dieses schöne Thema hier hat mich die letzten Tage nicht losgelassen, so dass ich auch noch ein bisschen Trommelwirbel machen möchte.

An die farblich perfekten Bilder von Klaus und Stefan werde ich eher nicht herankommen, aber seis drum. Ich konnte mich ob der vorhandenen Bilderfülle kaum auf eine Auswahl beschränken, daher ist es etwas mehr geworden. Ich denke aber, das wird Euch eher nicht stören!
Falls Euch der erste Teil gefällt, kommt später noch etwas nach. Hier also Teil eins.
Ende Januar/ Anfang Februar 2007 hieß es durch den Buschfunk "In Bad Salzungen steht ´ne Taigatrommel, die soll demnächst Walldorf fahren!". Nun denn, glauben tut man so etwas noch lange nicht. Taigatrommel im Regelverkehr auf der Werrabahn, im Jahre 2007?!
Nee, das glaub mer erscht, wemmers gesehen hamm!
Am 5. Februar war es dann soweit. Vormittags kam die Meldung "Die Wumme ist grad nach Walldorf ausgerückt!". Ich bin dann mal nach Walldorf gefahren um zu gucken, was man mir da als Trommel verkaufen wollte. Und in der Tat. Ich konnte es kaum glauben, aber als ich ankam rangierte da 220 507 der LEG.
Gut, das Wetter war Februartypisch schlecht. Kein Schnee, nasskalt, aber das hat mich an jenem Tag wenig gestört. Stellvertretend für dieses "Ereignis", die Aufnahme von der berühmten Brücke, bei der Ausfahrt des Zuges:
Die Leine am Haken war recht lang, etwa 1.250t sind es damals gewesen, wenn ich mich richtig erinnere. Die Ausfahrt auf der Brücke zu erleben, war umwerfend! Ein echtes Erlebnis, mit dem ich im 21.Jhd. ganz sicher nicht mehr gerechnet habe!

Nur deswegen zeige ich auch das zugehörige Schlechtwetterbild, weil sich die Eindrücke des Tages damals tief eingegraben haben!
Zwei Tage später die gleiche Konstellation. Schlechtes Wetter, V200, Walldorf.

Aus Bad Salzungen kommt die 507 unter der "Anja isch liebe disch"-Brücke hindurch in den Bahnhof Walldorf gerollt:
Danach kam eine 14-tägige "Durststrecke". Man hörte "Demnächst kommt die 295 zum Einsatz!". Leider war das Wetter zeitweise unterirdisch. Am 21.2. war mir das Glück dann aber hold. Gemeinsam mit einem befreundeten Thüringer Fotografen verabredete ich mich für den Tag in Immelborn. Dichter Nebel herrschte dort noch vor, als wir uns trafen. Man sah aber auch, dass sich der Dunst langsam lichtete. Wir entschlossen uns also, es zu riskieren.
Zuvor liehen wir uns bei der freundlichen Weichenwärterin noch die Parkbank als Standpunkterhöhung aus.
(Alte Regel: Willst du dein Foto später loben, dann wähl´ den Fotostandpunkt oben!
) Nach bangen Minuten des Wartens verzog sich der Nebel schließlich, die Sonne kam heraus und nur wenige Augenblicke später wummerte die schöne 220 295-0 an uns vorbei.
Als wir das Bild im Kasten hatten, konnten wir uns einen Brunftschrei nicht verkneifen, das hätten wir uns im Jahre 2007 beide nicht mehr zu träumen gewagt!
Ein weiteres Highlight waren für mich die folgenden beiden Aufnahmen vom 12. März. Erneut war 220 295 im Einsatz, erneut spielte das Wetter mit. In Immelborn gelang es, auch und vor allem dank der Anweseheit der beiden damaligen WEG-Chefs, zwei Leute zu bequatschen. So gelang dieses hier:
Die Dame hatte dann jedoch Angst um den Schlaf des Kindes, so dass sie bei der Ausfahrt der schönen Trommel leider wieder von dannen gezogen war:
In Bad Salzungen präsentierte sich die seinerzeit letzte noch erhaltene Reichsbahn-Trommel dann beim Rangieren:
Nochmal 14 Tage später stand dann die Durchfahrt Wasungen auf dem Programm:
Die Krönung des ganzen war natürlich die Kieszug-Geschichte. Am 19. April stand die erste testweise Abfuhr der unglaublichen 2.500 Tonnen schweren Fuhre auf dem Programm. Auch wenn das jüngste Werrabahn-Buch von "Heerscharen von Fotografen" spricht, der Kreis war überschaubar. Etwa fünf Leute waren mit der Kamera zur Stelle, um das denkwürdige Ereignis im Bild festzuhalten.
Ich krame gerne noch ein paar raus, falls der Bericht bis hierhin gefallen gefunden hat.
Beste Grüße, Sven