Anschlußbahnen in und um Nordhausen
Anschlußbahnen in und um Nordhausen
Hallo Allerseits!
Also ich hab mich am heutigen Sonntag auf den Weg gemacht und habe einmal versucht die Anschlußbahnen in Nordhausen im Bild festzuhalten. Dabei hab ich bei weitem nicht alles geschafft (Speicherkarte voll). Hab alles mit dem Fahrrad abgefahren, dabei sind schon so ein paar Kilometer und natürlich ein Sonnenbrand zusammen gekommen.
Anfangen möchte ich mit einer Anschlußbahn, die es heute nicht mehr gibt, die des ehemaligen VEB Schachtbau Nordhausen.
Die Anschlußbahn begann dort wo die jetzige Rollbockgrube der HSB ist.
Es wurde die Hesseröder Straße überquert, sowie das heute noch der Fall ist. Hier das linke Gleis, rechts ist das der HSB. Es ging früher weiter als der Prellbock.
Das Gleis ging bis dorthin, wo die Autos stehen und endete an einem Betonprellbock.
Gegen die Blickrichtung befand sich je eine Rechtsweiche, Anschluß Schrott-Hetzel, wozu auch die Freifläche gehörte und eine Linksweiche.
Der Abzweig kreuzte die Schmalspurgleise und den jetzigen Bahnsteig (der war damals noch nicht vorhanden).
Da wo jetzt der Bahnsteig ist, hinter den vielen Büschen, lag in Blickrichtung ein Linksweiche, an die sich gegen die Blickrichtung wiederum eine Linksweiche anschloß. Sie befand sich ungefähr dort, wo jetzt die Schranke mit dem Häuschen ist.
Wenn man sich dann um 180 Grad dreht, sieht man ein paar alte Gleisreste, die direkt auf das Betriebsgelände des Schachtbau führen. Nannte sich Lager 3 glaube ich und gab es früher schon. Die nächsten drei Bilder dokumentieren den Verlauf.
Das Gleis führte auf eine Waggondrehscheibe, sodaß die verschiedensten Winkel auf dem Gelände erreicht wurden.
Nun geht es in der anderen Richtung weiter, an der Linksweiche, welche unter dem jetzigen Bahnsteig lag. Von hier machte das Gleis einen Bogen ca. 90 Grad Richtung Osten stadteinwärts.
Ein Blick zurück.
Die Hardenbergstraße wurde überquert, hier liegt auch noch ein Gleisrest in der Straße. Der Übergang wurde bei Betriebsruhe gleisseitig mit Toren gesichert.
Als nächstes wurde die Bochumerstraße überquert, hieß glaub ich früher Ernst-Thälmann-Straße. Auch hier wieder Tore zum sichern.
Hinter dem Tor lag eine Weiche, das Gleis zweigte sich auf. Heute sind hier Gärten.
Hier kamen die zwei Gleise an und überquerten die Straße An der Bleiche, früher Johannes-R.-Becher-Straße
und mündeten in das Werksgelände, welches auch mit einem Tor gesichert war.
An dieser Stelle befand sich auch eine Waggondrehscheibe, die aber in der DDR oder auch schon früher mit einem Ziegelbau überbaut wurde, ungefähr bis dort, wo die Gleise fast zusammenlaufen. Übrigens das war keine Weiche!
Auf diesem kurzen Stück vom Tor bis zum Gebäude wurden die Waggons entladen oder auch beladen. die Reichsbahn brachte die Waggons bis hierher. Auf dem Gelände wurden sie mit Staplern und auch mit ZT 300 mit Kuppelstange bewegt.
Im Hintergrund übrigens der Betriebshof der Nordhäuser Straßenbahn. Dazwischen liegt noch die Zorge.
Gegenrichtung. In der Flucht des rechten Gleises erkennt man das verwaiste Reemtsma-Gebäude, früher Nortak, in der Zigaretten produziert wurden.
Noch ein paar Details der ehemaligen Waggondrehscheibe. Ursprünglich befand sich hier eine Waggon- bzw. Eisenbahnbedarffabrik,
daß erklärt auch die unterschiedlichen Spurweiten.
Normalspur, Meterspur und wahrscheinlich 600 mm-Spur, konnte aber nicht nachmessen.
So das war alles zur Anschlußbahn des VEB Schachtbau Nordhausen.
Ich möchte noch darauf hinweisen, daß das hier Beschriebene zum Größtenteil auf eigenen Erinnerungen bzw. denen von Angehörigen und zum Teil aus der Literatur basiert. Leider stehen mir keine historischen Aufnahmen zur Verfügung.
Schönen Sonntag noch und Gruß vom Südharz.
Also ich hab mich am heutigen Sonntag auf den Weg gemacht und habe einmal versucht die Anschlußbahnen in Nordhausen im Bild festzuhalten. Dabei hab ich bei weitem nicht alles geschafft (Speicherkarte voll). Hab alles mit dem Fahrrad abgefahren, dabei sind schon so ein paar Kilometer und natürlich ein Sonnenbrand zusammen gekommen.
Anfangen möchte ich mit einer Anschlußbahn, die es heute nicht mehr gibt, die des ehemaligen VEB Schachtbau Nordhausen.
Die Anschlußbahn begann dort wo die jetzige Rollbockgrube der HSB ist.
Es wurde die Hesseröder Straße überquert, sowie das heute noch der Fall ist. Hier das linke Gleis, rechts ist das der HSB. Es ging früher weiter als der Prellbock.
Das Gleis ging bis dorthin, wo die Autos stehen und endete an einem Betonprellbock.
Gegen die Blickrichtung befand sich je eine Rechtsweiche, Anschluß Schrott-Hetzel, wozu auch die Freifläche gehörte und eine Linksweiche.
Der Abzweig kreuzte die Schmalspurgleise und den jetzigen Bahnsteig (der war damals noch nicht vorhanden).
Da wo jetzt der Bahnsteig ist, hinter den vielen Büschen, lag in Blickrichtung ein Linksweiche, an die sich gegen die Blickrichtung wiederum eine Linksweiche anschloß. Sie befand sich ungefähr dort, wo jetzt die Schranke mit dem Häuschen ist.
Wenn man sich dann um 180 Grad dreht, sieht man ein paar alte Gleisreste, die direkt auf das Betriebsgelände des Schachtbau führen. Nannte sich Lager 3 glaube ich und gab es früher schon. Die nächsten drei Bilder dokumentieren den Verlauf.
Das Gleis führte auf eine Waggondrehscheibe, sodaß die verschiedensten Winkel auf dem Gelände erreicht wurden.
Nun geht es in der anderen Richtung weiter, an der Linksweiche, welche unter dem jetzigen Bahnsteig lag. Von hier machte das Gleis einen Bogen ca. 90 Grad Richtung Osten stadteinwärts.
Ein Blick zurück.
Die Hardenbergstraße wurde überquert, hier liegt auch noch ein Gleisrest in der Straße. Der Übergang wurde bei Betriebsruhe gleisseitig mit Toren gesichert.
Als nächstes wurde die Bochumerstraße überquert, hieß glaub ich früher Ernst-Thälmann-Straße. Auch hier wieder Tore zum sichern.
Hinter dem Tor lag eine Weiche, das Gleis zweigte sich auf. Heute sind hier Gärten.
Hier kamen die zwei Gleise an und überquerten die Straße An der Bleiche, früher Johannes-R.-Becher-Straße
und mündeten in das Werksgelände, welches auch mit einem Tor gesichert war.
An dieser Stelle befand sich auch eine Waggondrehscheibe, die aber in der DDR oder auch schon früher mit einem Ziegelbau überbaut wurde, ungefähr bis dort, wo die Gleise fast zusammenlaufen. Übrigens das war keine Weiche!
Auf diesem kurzen Stück vom Tor bis zum Gebäude wurden die Waggons entladen oder auch beladen. die Reichsbahn brachte die Waggons bis hierher. Auf dem Gelände wurden sie mit Staplern und auch mit ZT 300 mit Kuppelstange bewegt.
Im Hintergrund übrigens der Betriebshof der Nordhäuser Straßenbahn. Dazwischen liegt noch die Zorge.
Gegenrichtung. In der Flucht des rechten Gleises erkennt man das verwaiste Reemtsma-Gebäude, früher Nortak, in der Zigaretten produziert wurden.
Noch ein paar Details der ehemaligen Waggondrehscheibe. Ursprünglich befand sich hier eine Waggon- bzw. Eisenbahnbedarffabrik,
daß erklärt auch die unterschiedlichen Spurweiten.
Normalspur, Meterspur und wahrscheinlich 600 mm-Spur, konnte aber nicht nachmessen.
So das war alles zur Anschlußbahn des VEB Schachtbau Nordhausen.
Ich möchte noch darauf hinweisen, daß das hier Beschriebene zum Größtenteil auf eigenen Erinnerungen bzw. denen von Angehörigen und zum Teil aus der Literatur basiert. Leider stehen mir keine historischen Aufnahmen zur Verfügung.
Schönen Sonntag noch und Gruß vom Südharz.
Viele Grüße,
Marko.
Marko.
- Bahnfreund
- Generaldirektor der DR
- Beiträge: 2916
- Registriert: 17.07.2008 21:59
- Wohnort: Bettelfahnien
Re: Anschlußbahnen in und um Nordhausen
Danke schön für den schönen Bildbericht und für die Mühe, die du dir da gemacht hast.
Da bin ich schonmal sehr gespannt, was da in nächster Zeit noch von dir kommt.
Viel Spaß und Erfolg weiterhin
Da bin ich schonmal sehr gespannt, was da in nächster Zeit noch von dir kommt.
Viel Spaß und Erfolg weiterhin
MfG aus dem Südharz, Falk
Experte ist nur der, der vorher weiß, was hinterher falsch ist
Und wir wissen heute, das wir das was wir heute nicht fotografieren vielleicht schon morgen nicht mehr fotografieren können.
Experte ist nur der, der vorher weiß, was hinterher falsch ist
Und wir wissen heute, das wir das was wir heute nicht fotografieren vielleicht schon morgen nicht mehr fotografieren können.
Re: Anschlußbahnen in und um Nordhausen
Hallo Bahnfreund!
Da wird noch einiges kommen. Nordhausen und die Umgebung gibt da schon noch so manches her, auch wenn das Meiste schon langsam verfällt.
Gruß vom Rande des Südharzes.
Da wird noch einiges kommen. Nordhausen und die Umgebung gibt da schon noch so manches her, auch wenn das Meiste schon langsam verfällt.
Gruß vom Rande des Südharzes.
Viele Grüße,
Marko.
Marko.
- Sven
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Re: Anschlußbahnen in und um Nordhausen
Respekt, tolle Dokumentation!
"The only problem with Microsoft is they just have no taste.
They have absolutely no taste. And I don't mean that in a small way, I mean that in a big way, ... "
Steve Jobs
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- Bahnfreund
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Re: Anschlußbahnen in und um Nordhausen
Das stimmt, da sind noch einige, die da noch vorgestellt werden können.
Mir fällt da noch die Darre ein, bei TIRO war noch ein Anschluß, die Anschlußbahn am Kiesteich.
Ich will im Sommer mal die stillgelegten Nebenstrecken in unserem Raum besuchen und mal schauen, wie es da so aussieht.
Mir fällt da noch die Darre ein, bei TIRO war noch ein Anschluß, die Anschlußbahn am Kiesteich.
Ich will im Sommer mal die stillgelegten Nebenstrecken in unserem Raum besuchen und mal schauen, wie es da so aussieht.
MfG aus dem Südharz, Falk
Experte ist nur der, der vorher weiß, was hinterher falsch ist
Und wir wissen heute, das wir das was wir heute nicht fotografieren vielleicht schon morgen nicht mehr fotografieren können.
Experte ist nur der, der vorher weiß, was hinterher falsch ist
Und wir wissen heute, das wir das was wir heute nicht fotografieren vielleicht schon morgen nicht mehr fotografieren können.
-
- Stellvertreter des Generaldirektors
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Re: Anschlußbahnen in und um Nordhausen
Hallo Marko ,
auch von mir ein Dankeschön für diesen sehr tollen Bericht . Das war wirklich eine sehr gute Idee . Anschlüsse gab´s in Nordhausen und Umgebung einige . Ein paar haben ja bis heute noch überlebt . Hier hast du einen Thread angefangen , der unbedingt weiter geführt werden muß .
auch von mir ein Dankeschön für diesen sehr tollen Bericht . Das war wirklich eine sehr gute Idee . Anschlüsse gab´s in Nordhausen und Umgebung einige . Ein paar haben ja bis heute noch überlebt . Hier hast du einen Thread angefangen , der unbedingt weiter geführt werden muß .
Re: Anschlußbahnen in und um Nordhausen
Hallo Marcus,
ich werde demnächst hier weiter machen, aber z.Zt. habe ich nicht soviel Zeit. Hab schon Fotos gemacht, muß sie nur noch vervollständigen.
Dieses Thema gibt noch allerhand her. Jedoch werden es alles aktuelle Fotos sein, da ich keine historischen Aufnahmen besitze.
Gruß vom Rande des Südharzes.
ich werde demnächst hier weiter machen, aber z.Zt. habe ich nicht soviel Zeit. Hab schon Fotos gemacht, muß sie nur noch vervollständigen.
Dieses Thema gibt noch allerhand her. Jedoch werden es alles aktuelle Fotos sein, da ich keine historischen Aufnahmen besitze.
Gruß vom Rande des Südharzes.
Viele Grüße,
Marko.
Marko.
Re: Anschlußbahnen in und um Nordhausen
Hi Marko76,
interessantes Thema
Sag mal gibt es zu der Waggondrehscheibe irgendwelche Infos ?
Gruß
Stefan
interessantes Thema
Sag mal gibt es zu der Waggondrehscheibe irgendwelche Infos ?
Gruß
Stefan
Re: Anschlußbahnen in und um Nordhausen
Hallo Stefan!
Die erste Waggondrehscheibe ist asphaltiert.
Ich vermute die ist nicht funktionsfähig, vielleicht nur ein Gleis eingezogen und überasphaltiert. Da müsste ich nochmal eine meiner Quellen befragen. Das kann etwas dauern, aber ich gebe dir auf jeden Fall Bescheid.
Die zweite, wo die vielen Gleise zusammenlaufen war, wie schon erwähnt überbaut worden.
Dazu liegen mir keine weiteren Informationen vor.
Gruß vom Rande des Südharzes.
Die erste Waggondrehscheibe ist asphaltiert.
Ich vermute die ist nicht funktionsfähig, vielleicht nur ein Gleis eingezogen und überasphaltiert. Da müsste ich nochmal eine meiner Quellen befragen. Das kann etwas dauern, aber ich gebe dir auf jeden Fall Bescheid.
Die zweite, wo die vielen Gleise zusammenlaufen war, wie schon erwähnt überbaut worden.
Dazu liegen mir keine weiteren Informationen vor.
Gruß vom Rande des Südharzes.
Viele Grüße,
Marko.
Marko.
Re: Anschlußbahnen in und um Nordhausen
Hallo zusammen,
heute habe ich zum erstenmal die Bedienfahrt zur Spedition Will, ehem. IFA-Anschluß, gesehen. Zuglok war 294 595-7.
Beim Rangieren im Anschluß. Übrigens stehen hier massenweise abgestellte Waggons. Die sehen ziemlich neu aus, vermutlich Containertragwagen.
Rückfahrt zum Bahnhof.
Hier mal der Lok auf´s Dach geschaut. Übrigens ist hier der ehem. BÜ Freiherr vom Stein Straße. Rechts sieht man noch Reste des ehem. Fußweges.
Warten auf Einfahrt in den Bahnhof.
Gruß vom Rande des Südharzes
Marko.
heute habe ich zum erstenmal die Bedienfahrt zur Spedition Will, ehem. IFA-Anschluß, gesehen. Zuglok war 294 595-7.
Beim Rangieren im Anschluß. Übrigens stehen hier massenweise abgestellte Waggons. Die sehen ziemlich neu aus, vermutlich Containertragwagen.
Rückfahrt zum Bahnhof.
Hier mal der Lok auf´s Dach geschaut. Übrigens ist hier der ehem. BÜ Freiherr vom Stein Straße. Rechts sieht man noch Reste des ehem. Fußweges.
Warten auf Einfahrt in den Bahnhof.
Gruß vom Rande des Südharzes
Marko.
Viele Grüße,
Marko.
Marko.